Das Eishockey-Turnier bei den Olympischen Winterspielen in Peking wird nach Meinung des früheren Bundestrainers Marco Sturm ohne NHL-Profis stattfinden.
«Die Zeit drängt, und langsam muss man sicherlich eine Entscheidung treffen. Momentan gehe ich eher nicht davon aus, dass NHL-Spieler bei den Olympischen Spielen auf dem Eis stehen werden», sagte Sturm der «Augsburger Allgemeinen» in einem Interview.
Er bedauere das zwar, aber «auf der anderen Seite ist es für die Clubs natürlich ein harter Schlag, wenn einer ihrer Spieler in Peking positiv auf das Coronavirus getestet werden würde», meinte der heutige Assistenzcoach der Los Angeles Kings. Und dies würde nicht nur die NHL-, sondern auch die DEL-Vereine betreffen. «Man darf zudem nicht vergessen, dass die Olympischen Winterspiele bis Ende Februar gehen», sagte der 43-Jährige, also bis in die heiße Phase der Saison mit den Playoffs und K.o.-Duellen.
«Alles möglich»
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft müsse die Top-Nationen heute keineswegs mehr fürchten. «Egal ob es ein russisches oder kanadisches Team ist, ich sehe niemanden, der deutlich besser ist als wir», betonte Sturm. «Gerade ohne die NHL-Spieler wäre bei einem solchen Turnier wieder alles möglich.»
Schon 2018 hatte die NHL ihre Saison während der Winterspiele in Pyeongchang/Südkorea nicht unterbrochen. Ohne die weltbesten Spieler bot die deutsche Auswahl von Bundestrainer Sturm den meisten Top-Nationen die Stirn und holte sensationell die Silbermedaille. Das ist bis heute der größte deutsche Eishockey-Erfolg überhaupt.