Kaweh Niroomand, ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sieht eine mögliche deutsche Bewerbung für Sommerspiele im Jahr 2036 als Chance.
«Wir könnten der Welt 100 Jahre nach den Nazi-Spielen zeigen, wie sehr Deutschland sich entwickelt hat. Die Welt soll sehen und erleben, dass wir ein demokratisches, offenes, tolerantes und willkommen heißendes Land sind», sagte der Geschäftsführer des Volleyball-Bundesligisten BR Volleys dem «Tagesspiegel». «Man darf keine Angst davor haben, dass rechte Kreise Olympia ausnutzen.»
Die Fußball-WM 2006 oder jüngst in Berlin veranstalteten Special Olympics World Games hätten gezeigt, «dass internationale Sportgroßveranstaltungen nicht nur eine enorme gesellschaftliche Integrationskraft erzeugen, sondern auch sehr zu einem positiven Bild Deutschlands in der Welt beitragen», sagte der 70-Jährige. Er war bis 2021 Vizepräsident des DOSB.
Der deutsche Dachverband hatte Anfang des Jahres einen Strategieprozess für eine neue Bewerbung um Sommer- oder Winterspiele gestartet. Möglich scheinen auch Co-Bewerbungen mehrerer Städte. Die nächsten Sommerspiele sind bereits an Paris 2024, Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 vergeben.