Fußball-Bundesliga hat sich in 60 Jahren negativ entwickelt

Vor der 60. Saison hat die Organisation ProFans aus ihrer Sicht eine fast ausschließlich negative Entwicklung der Fußball-Bundesliga bilanziert. Es ergebe sich ein «überwältigendes Verhältnis von 1:13 gegen die Faninteressen», teilte ProFans mit.

Neben dem fehlenden offenen Wettbewerb mit Dauermeister FC Bayern München prangerte ProFans unter anderem auch Rückschritte bei der Mitbestimmung sowie der Identifikation mit den Mannschaften an. Zudem würden die Fans missbräuchlich überwacht.

Insgesamt hatte das Bündnis 15 Punkte aufgelistet, allein positiv zusammengefasst wurden die höheren Zuschauerzahlen und Betreuungsangebote. Neutral wurden die Stadien bewertet.

«Die immer ungleicher werdende Einnahmenverteilung in der Liga wie auch in den internationalen Wettbewerben führt zu einer stetig abnehmenden Durchlässigkeit und Spannung und schadet damit der Attraktivität des Fußballs enorm», hieß es. Hinzu würden die Finanzeinträge fußballfremder Investoren kommen, «mit denen zielgerichtet sportliche Erfolge erkauft werden. Es ist das Gegenteil fairen sportlichen Wettbewerbs.»

Auch die Rolle der deutschen Nationalmannschaft wurde als schlechter eingestuft. Aktuellstes Beispiel «der Diskrepanz zwischen proklamierter wertebasierter Haltung und tatsächlichem Handeln» sei die WM in Katar. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe «niemals auch nur einen leisen Zweifel erkennen lassen, ungeachtet aller Proteste an dem Turnier teilzunehmen». Auch die Verbände wie DFB, UEFA oder FIFA würden vor allem als «korrupt, gesetzlos und moralisch verkommen» wahrgenommen. Zudem unterstreiche der deutsche Ligaverband immer wieder den Eindruck, «dass für ihn die Geschäftsziele an erster Stelle stehen und nicht die sozialen Werte».