«Ganz tief in meinem Herz»: Witt trauert um Trainerin Müller

Eiskunstlauf-Star Katarina Witt hat sich mit rührenden Worten von ihrer gestorbenen Trainerin Jutta Müller verabschiedet. Müller sei eine «außergewöhnliche Frau, eine einzigartige Trainerin und Grande Dame der internationalen Eislauf-Welt» gewesen.

«Seit 28 Jahren ist sie ganz tief in meinem Herzen und wurde Teil meiner Familie», sagte die 57-Jährige auf Anfrage der Deutschen Presse Agentur. Mit ihrer Trainerin feierte sie 1984 und 1988 zwei Olympiasiege sowie vier WM- und sechs EM-Titel. Jutta Müller war am Donnerstag im Alter von 94 Jahren gestorben.

Als sie die traurige Nachricht erhielt, habe sie das gemacht, was ihr ihre Trainerin beigebracht habe. «Erst mal den Verpflichtungen nachkommen und funktionieren», sagte Witt. Sie habe viele gefühlvolle, respektvolle und schöne Nachrichten von Freunden, ehemaligen Eiskollegen, Fans und Wegbegleitern erhalten. «Alle voller Verehrung, Bewunderung und Hochachtung für ihre Lebensleistung», berichtete sie. «Sprechen konnte ich mit niemandem, zu traurig ist mein Herz.»

«Sie hat mich gefordert und gefördert»

Vielmehr habe sie «tausende Bilder» der Erinnerungen im Kopf gehabt. «Zahlreiche hat die Welt mit uns geteilt, viele gehören nur uns. Der endlosen Stunden beim Training, der Sportlerin mit ihrer Trainerin. Gemeinsame Triumphe und einsame Tränen», sagte Kati Witt, die mit ihrer «Carmen»-Kür zur Musik aus Georges Bizets gleichnamiger Oper bei den Winterspielen 1988 in Calgary die olympische Welt verzaubert hatte.

20 Jahre sei Jutta Müller ihre Trainerin, Mentorin und Lehrerin gewesen. «Sie hat mich gefordert und gefördert. Unnachgiebig in der Sache, jedoch fair und stetig mit glühender Leidenschaft», sagte Witt und fügte an: «Ab heute bringen Sie den Engeln das Schlittschuhlaufen bei und bitte teilen Sie ruhig ein Stückchen Kuchen mit ihnen.» Witt hatte bis zum Schluss ihre Trainerin gesiezt.