Keine alpine Ski-Weltmeisterschaft in Deutschland: Garmisch-Partenkirchen ist bei der Vergabe des Winter-Highlights 2027 erneut leer ausgegangen.
Der oberbayerische Ski-Ort, in dem unter anderem die anspruchsvollen Weltcup-Rennen auf der Kandahar stattfinden, musste sich bei der Entscheidung des internationalen Skiverbandes Fis in Mailand der Schweizer Gemeinde Crans-Montana geschlagen geben.
Insgesamt hatte es vier Bewerber um die Ausrichtung der Ski-WM in fünf Jahren gegeben: Neben Garmisch-Partenkirchen und Crans-Montana noch das norwegische Narvik und Soldeu in Andorra.
«Mir tut es weh. Vor allem, weil wir ein Angebot gemacht haben, das kein anderer gemacht hat», sagte die enttäuschte Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, dem BR: «Die Fis hätte die Chance gehabt, neue Wege zu beschreiten. Wollten sie nicht weg vom Gigantismus hin zu etwas Nachhaltigem? Wir hätten es liefern können. Aber es war offensichtlich nicht gewollt.» Man habe «das nachhaltigste Konzept», betonte auch der Vorsitzende des Ski-Clubs Garmisch, Florian Fischer. «Das scheint nicht wichtig zu sein.»
Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte sich vorab für die Ski-WM «dahoam» stark gemacht und das mögliche Prestige-Event im Freistaat als «absolutes Highlight» bezeichnet. Herrmann hob mit Blick auf die vorhandenen Pisten Kandahar und Gudiberg dabei ebenfalls die etablierte Infrastruktur hervor. «Die Sportstätten sind da, deswegen ist es in Sachen Nachhaltigkeit eine Spitzenbewerbung», erklärte er im Winter. Es sei wichtig, neue Dinge auszuprobieren, sagte Fis-Präsident Johan Eliasch nach der Entscheidung am Mittwoch.
Mit der gemeinsamen Bewerbung der Marktgemeinde Garmisch- Partenkirchen, des Deutschen Skiverbands (DSV) und des Ski-Clubs Garmisch wollten die Verantwortlichen das Winter-Highlight zum dritten Mal nach 1978 und 2011 ins Werdenfelser Land holen. Bei der Vergabe der WM 2025 hatte Garmisch – genau wie Crans-Montana – gegen Saalbach-Hinterglemm in Österreich das Nachsehen. Die nächste WM findet 2023 im französischen Courchevel/Meribel statt.