Gegner, Vorbereitung und Quartier: Flicks offene WM-Fragen

Hansi Flick machte sich noch am Abend auf den Weg zum Flughafen. Der Bundestrainer hatte es nach der Auslosung der WM-Vorrundengruppen eilig – in der kurzen Zeit in Doha hatte er aber auch schon wichtige Erkenntnisse für das große WM-Ziel in nicht einmal mehr acht Monaten gewonnen.

Deutschland spielt bei der Endrunde (21. November bis 18. Dezember) zunächst gegen Japan, Spanien und den Gewinner der Playoff-Partie zwischen Costa Rica und Neuseeland. Jetzt können Flick und sein Team an die Detailplanung gehen.

Die Gruppengegner

Spanien ist ein alter Bekannter. Schmerzhaft dürften auch Flick noch das verlorene EM-Finale 2008 sowie das Halbfinal-Aus bei der WM 2010 in Erinnerung sein. Damals war Flick Assistent von Joachim Löw. Beim 0:6 in der Nations League im November 2020 war Flick nicht dabei, nach der folgenden EM im Sommer 2021 folgte Löws Ablösung. Gegen Japan hat Deutschland erst zwei Länderspiele absolviert, keines davon bei einer WM. Costa Rica und Neuseeland spielen am 13. oder 14. Juni um das WM-Ticket. Auf die Mittelamerikaner traf die DFB-Auswahl zum Auftakt der Heim-WM 2006 – Philipp Lahm schoss beim 4:2 in München das erste Tor des Turniers. «Jetzt warten wir einfach, wie sie spielen», sagte Flick.

Die Vorbereitung

Flick bleibt vor der WM kaum Zeit, um seine Nationalspieler einzuschwören. Die Abstellungsperiode beginnt erst am 14. November, unmittelbar nach dem 15. Bundesliga-Spieltag. Neun Tage später wird die Partie gegen Japan angepfiffen. Der DFB plant ein Testspiel in der heißen Vorbereitungsphase, wie DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Freitagabend bestätigte. Der Gegner steht noch nicht fest, dürfte aber aus dem WM-Teilnehmerfeld kommen. «Wir haben uns eine Wenn-dann-Strategie erarbeitet. Jetzt schauen wir mal, wie wir es fixieren», sagte Flick.

Das WM-Quartier

Offiziell verkündet ist das Basisquartier der Nationalmannschaft noch nicht. Dem Vernehmen nach soll aber das Zulal Wellness Resort ganz im Norden des Emirats der klare Favorit sein. Die Luxusanlage liegt gut 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Doha. Bierhoff zählte mehrere Vorteile für ein abgelegenes Quartier im Vergleich zu einem Hotel direkt in der Stadt auf. «Wir werden noch einmal tief in uns gehen», sagte Bierhoff. «Natürlich spielt auch der Verkehr in der Stadt eine Rolle.» In Doha könnte es während der WM zu längeren Staus kommen, die Stadt erwartet tausende Fans aus den Teilnehmerländern.

Die Mannschaft

Flick hat immer betont, in der DFB-Auswahl auf eine starke Achse setzen zu wollen. Seine Wunsch-Elf dürfte zu großen Teilen feststehen. Die große Hoffnung ist, dass alle Spieler gesund bleiben. Bei den vergangenen beiden Länderspielen gegen Israel (2:0) und in Amsterdam gegen die Niederlande (1:1) fehlten unter anderen Leon Goretzka, Niklas Süle, Marco Reus und Jungstar Florian Wirtz. In der Nations League stehen vor der WM noch sechs Pflichtspiele an, die Flick auch zum Einspielen nutzen wird – gegen den nicht für die WM qualifizierten Europameister Italien, England und Ungarn.