Geher-Routinier Christopher Linke bleibt eine weitere internationale Medaille vorerst verwehrt. Der 35 Jahre alte Potsdamer gab bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom über die 20 Kilometer am Samstag auf, nachdem er zwischenzeitlich noch zur Spitzengruppe gezählt hatte.
Zwei Jahre nach EM-Silber über 35 Kilometer in München konnte der WM-Fünfte bei großer Hitze aber nicht wie erhofft in die Entscheidung eingreifen, fiel weit zurück und erreichte schließlich nicht das Ziel im Olympiastadion. Linke sprach von einer Riesenenttäuschung und erklärte, er habe sich nach 15 Kilometern sehr heftig übergeben müssen. «Wenn man nicht riskiert und vorne mitgeht, gewinnt man keine Medaille», sagte er. Warum es ihm dann so schlecht ging, konnte sich Linke zunächst nicht erklären.
Der Schwede Perseus Karlström gewann in 1:19:13 Stunden vor dem Spanier Paul McGrath (1:19:31) und dem Italiener Francesco Fortunato (1:19:54). Leo Köpp (1:21:19) aus Berlin wurde guter Achter und war glücklich mit dieser Platzierung. Nathaniel Seiler (1:27:42) belegte Platz 25.
Linke hielt sich bei immer noch mehr als 30 Grad am Abend nach dem Start in der Nähe der Spitze auf. Als sich nach der Hälfte der Distanz Karlström und McGrath absetzten, versuchte Linke das Tempo auf dem Rundkurs außerhalb des Olympiastadions mitzugehen. Doch er musste das Duo ziehen lassen und wurde zudem für unsauberes Gehen verwarnt. Kurz darauf zog Fortunato vorbei, dann etliche weitere Kontrahenten.
An der Spitze lieferten sich Karlström und Junioren-Europameister McGrath ein packendes Duell. Der 34 Jahre alte WM-Zweite aus Schweden hängte den 22 Jahren alte Sohn einer Spanierin und eines Schotten aus Barcelona schließlich ab und bejubelte seinen ersten internationalen Titel.