Sein Weg vom Qualifikanten zum gesetzten Spieler beim Rasen-Klassiker in Wimbledon innerhalb eines Jahres ist für Tennisprofi Oscar Otte Ausdruck harter Arbeit.
In Abwesenheit des verletzten Alexander Zverev startet der 28 Jahre alte Kölner am Montag als deutsche Nummer eins ins Grand-Slam-Turnier. «Zu schnell ging es mir nicht. Ich habe jahrelang gewartet, um in dieser Situation zu sein, insofern kommt mir das ganz gelegen», sagte Otte in London vor seiner Erstrunden-Partie gegen den Münchner Peter Gojowczyk. «Das ist genau das, wo ich hinwollte, dafür habe ich hart gearbeitet.»
Vor einem Jahr kämpfte Otte sich erstmals in seiner Karriere beim Turnier in Wimbledon durch die Qualifikation ins Hauptfeld und schied gegen den Briten Andy Murray in der zweiten Runde aus. Allzu viel ändere sich zwar dadurch nicht, dass er nun an Position 32 gesetzt sei. «Es ist aber für die ersten beiden Runden etwas angenehmer, nicht direkt gegen einen höher gesetzten Spieler zu kommen», sagte Otte. Gegen Gojowczyk werde es «nicht einfach». «Er ist ein guter Kumpel, vor ein paar Wochen haben wir noch zuhause bei ihm gegessen in München.»
Zuletzt hatte Otte bei den Rasen-Turnieren in Stuttgart und im westfälischen Halle das Halbfinale erreicht. Im Vorjahr stand er bei den US Open erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Nachdem er im August 2020 noch jenseits der Top-200 in der Weltrangliste war, ist er inzwischen auf Rang 37 geklettert – die bislang höchste Platzierung seiner Karriere.