Der völlig entkräftete Simon Geschke hat sich vor dem Zeitlimit ins Ziel auf der Königsetappe bei der Tour de France gerettet.
Etwa 1:20 Minute vor der zeitlichen Grenze und 44:56 Minuten nach dem österreichischen Tagessieger Felix Gall rollte der Freiburger als Letzter über die Ziellinie auf 2003 Meter Höhe in Courchevel. An Geschkes Fersen war bereits der sogenannte Besenwagen, der hinter dem letzten Radprofi fährt. Wer das Zeitlimit nicht einhält, wird disqualifiziert.
«Ich hatte schon Albträume, die schöner waren. Eine ganz schlechte Etappe rausgesucht für einen schlechten Tag», sagte Geschke dem «CyclingMagazine». «Keine Ahnung, was los war, musste mich auf dem Weg ins Hotel übergeben und hatte bis eben Schüttelfrost. Hoffe, dass ich morgen starten kann.»
«Ein harter Tag für Simon Geschke, der wie verrückt gekämpft hat, um die Zeit einzuhalten», teilte sein französisches Team Cofidis auf Twitter mit. Auf Videos in den sozialen Medien war der 37-Jährige zu sehen, wie er komplett ausgelaugt auf dem Boden lag. Wenige Stunden zuvor war der Sprinter Phil Bauhaus auf der 17. Tour-Etappe ausgestiegen.
Geschke, der im kommenden Jahr seine Profi-Laufbahn beendet, gilt eigentlich als Bergfahrer. Im vergangenen Jahr trug er für neun Tage das Bergtrikot bei der Frankreich-Rundfahrt. Bei der aktuellen Tour müssen über 55 000 Höhenmeter bewältigt werden, allein am Mittwoch waren es rund 5400 Höhenmeter.