Der für die Nationalmannschaften verantwortliche sportliche Leiter Joti Chatzialexiou verlässt den Deutschen Fußball-Band zum Jahresende.
Damit gehen die personellen Veränderungen in der Führungsetage des DFB nach den Misserfolgen der Nationalteams der Frauen und Männer weiter. «Nach offenen Gesprächen mit der Geschäftsführung hat sich die DFB-Führung entschieden, dem 47 Jahre alten, gebürtigen Frankfurter den Wunsch zu erfüllen, neue berufliche Wege zu gehen», teilte der Dachverband mit.
Neuendorf: «Zentraler Player»
DFB-Präsident Bernd Neuendorf bezeichnetet Chatzialexiou als einen «zentraler Player, der den DFB in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet» habe. Zuletzt hatte es aber Misstöne zwischen dem DFB und ihm gegeben. «Er hinterlässt uns ein gemachtes Feld, auf dem sich zukünftige Erfolge entwickeln lassen. Er wird dem DFB fachlich wie menschlich fehlen», sagte der im September zum DFB-Geschäftsführer berufene Andreas Rettig. Ungeachtet dieser Worte zum Abschied soll die Chemie zwischen den beiden nicht gestimmt haben.
Chatzialexiou ist seit Dezember 2003 beim DFB und war in verschiedenen Funktionen für die U-Nationalmannschaften verantwortlich, er holte mit den U17-, U19-, und U21-Teams jeweils den EM-Titel. Seit 2018 ist er als sportlicher Leiter Nationalmannschaften tätig. Zuletzt war die Nationalmannschaft der Männer 2022 und in diesem Jahr die der Frauen in der WM-Vorrunde ausgeschieden. Rudi Völler fand dennoch lobende Worte: «Ich habe mit Joti im letzten Jahr sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet», sagte der Sportdirektor der A-Nationalmannschaft.
Entscheidung «seit Längerem» gereift
«Es war mir immer eine große Ehre, für den DFB zu arbeiten. Ich gehe daher mit einem weinenden und einem lachenden Auge», sagte Chatzialexiou, der vor einiger Zeit als Sportdirektor beim Bundesligisten VfB Stuttgart im Gespräch war. Die Entscheidung nach genau 20 Jahren zu gehen, sei beim ihm schon «seit Längerem» gereift. Er wolle sich den Wunsch erfüllen, sein Wissen und seine Leidenschaft für eine innovative Nachwuchs- und Eliteförderung «noch an einer anderen Stelle im sich dynamisch entwickelnden internationalen Fußball» einzubringen.