Für Milliarden hat das Emirat Katar seine Infrastruktur ausgebaut, um auch für die Fußball-WM gerüstet zu sein. Dennoch war das moderne U-Bahn-Netz während des Turniers zu Spitzenzeiten mehrfach überfordert.
Am Donnerstagabend wurde die Metro-Station am Suk Wakif, dem beliebten Altstadtviertel der Hauptstadt Doha, wegen des Andrangs vorübergehend gesperrt. Fußballfans mussten eine Stunde und länger warten, um in den Zug zu kommen. Der Andrang in der Metro war auch deshalb so groß, weil sich gleichzeitig Anhänger aus dem Stadion 974 nach dem Spiel von Portugal gegen Ghana auf dem Rückweg befanden.
Ähnlich hatte die Situation am Mittwochabend an der Metro-Station neben dem Fan-Fest mit Großbildleinwand an Dohas Corniche ausgesehen. Auch diese wurde zeitweise gesperrt, weil zu viele Menschen unterwegs waren. Fans mussten zu Fuß zur nächstgelegenen Haltestelle laufen – fast drei Kilometer entfernt.
Am Suk Wakif und dem Fan-Fest kommt es immer wieder zu großem Andrang, weil sie zu den wenigen Orten zählen, an denen Fußballfans zusammenkommen können. Doha ist ansonsten stark geprägt von Autoverkehr und mehrspurigen Straßen.
Die Metro hatte zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten des gasreichen Golf-Emirats für die WM 2022 gezählt. Das erste Teilstück der U-Bahn wurde 2019 eröffnet. Die Züge fahren bislang auf insgesamt drei Linien. Eine weitere soll hinzukommen.