Für den ehemaligen Skisprung-Star Sven Hannawald hält sich die Vorfreude auf die Olympischen Winterspiele in Peking in Grenzen.
«Das sind die ersten Olympischen Spiele, wo ich mich jetzt auch als Experte nicht unbedingt drauf freue», sagte Hannawald in einem Interview der «Mittelbayerischen Zeitung» (Montag). Hannawald wird die Spiele vom 4. bis zum 20. Februar für die ARD von Deutschland aus kommentieren.
«Das ganze Drumherum macht die Spiele in meinen Augen sowas von kaputt, weil es nur darum geht, was für eine Anordnung man wieder von da unten bekommt», kritisierte der 47-Jährige. Hannawald ist der Meinung, dass beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) insbesondere nach der Vergabe dieser Spiele «ein Umdenken einsetzen» müsse. «Ich bin froh, dass danach die Sommerspiele in Paris und dann die Winterspiele in Mailand sind», sagte Hannawald.
Die chinesische Regierung steht unter anderem wegen ihres Umgangs mit den muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang und den Tibetern in der Kritik, aber auch wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder Drohungen gegen Taiwan.
«Das IOC muss sich davon lösen, dass der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht und zurück zu dem was Olympia ausmacht: ein Sportfest mit Nationen aus der ganzen Welt, wo der Familiengedanke gelebt wird», sagte Hannawald. In Peking sollen am Freitag die 24. Olympischen Winterspiele eröffnet werden.