Hanning nach U21-Gold: «Jetzt das neue Zeitalter einläuten»

Nach dem WM-Triumph der deutschen U21-Handballer fordert Bob Hanning einen Neustart in der Nationalmannschaft.

«Warum sollten wir weiter auf das Alte setzen? Wir müssen jetzt das neue Zeitalter einläuten», sagte der Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin und ehemalige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes beim TV-Sender Eurosport mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft 2024. Der Titelgewinn des Nachwuchses durch den 30:23-Endspielsieg gegen Ungarn helfe auch dem A-Team in der Perspektive, prophezeite Hanning. 

Seiner Ansicht nach sollten einige Aktivposten aus dem Junioren-Team von Bundestrainer Alfred Gislason für die EM-Endrunde vom 10. bis 28. Januar kommenden Jahres berücksichtigt werden. «Über Torwart David Späth muss man nicht einmal im Ansatz diskutieren. Ein Mann wie Justus Fischer funktioniert vorn und hinten. Renars Uscins hat eine super WM gespielt, Nils Lichtlein ebenfalls», nannte der 55-Jährige einige Kandidaten für einen schnellen Aufstieg in die Nationalmannschaft.

Schwieriger Zeitpunkt für die Talente

DHB-Sportvorstand Axel Kromer äußerte sich dagegen zurückhaltend über die EM-Chancen der Junioren-Weltmeister. «Jeder U21-Spieler ist in der Lage, sich in den nächsten Monaten so zu entwickeln, um in den Block des Bundestrainers zu kommen. Aber das ist nicht das Einfachste der Welt, denn wir haben nur wenige Trainingstage mit der Nationalmannschaft bis zur EM 2024», sagte Kromer. 

Generell sei es ein schwieriger Zeitpunkt für die Talente. «Im nächsten Jahr stehen eine Heim-EM, die Olympia-Qualifikation, hoffentlich Olympia und dann auch schon die nächste WM an – vier Turniere in 13 Monaten, das ist nicht der einfachste Zeitraum für junge Spieler, um in die A-Nationalmannschaft zu kommen», sagte Kromer. Zumal das A-Team nicht überaltert sei, sondern aus seiner Sicht bis 2028 zusammenspielen könnte. «Daher müssen sich die Jungs mit der Konkurrenz messen und sich gegen die Erfahrenen durchsetzen. Das ist eine große Aufgabe», ergänzte Kromer.