Horst Hrubesch gab sich vorsichtig optimistisch. Dass die Abwehrchefin Marina Hegering nach nur 29 Minuten Spielzeit in der EM-Qualifikation gegen Polen wieder vom Platz musste, konnte auch dem Bundestrainer der Fußballerinnen nicht gefallen.
«Sie hatte im Vorfeld eine Verletzung mit der Wade. Sie ist unglücklich gefallen. Sie hat da etwas gemerkt», berichtet der 73-jährige Hrubesch nach dem 4:1 gegen die Polinnen in Rostock. «Eben ging es ihr wieder ganz vernünftig.» Jetzt müsse man sehen, ob es etwas schwerwiegender ist, sagte Hrubesch. Dafür wird sich die Wolfsburgerin einer MRT-Untersuchung unterziehen.
Hegering ist eigentlich unverzichtbar in der DFB-Auswahl, gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele im Juli und August in Frankreich. Das zeigte sich vor allem in der ersten Halbzeit gegen die Polinnen – als sie nicht auf dem Platz stand. Nicht nur, dass es schon nach 28 Sekunden 0:1 gegen die deutsche Mannschaft stand und die Abwehr keine gute Figur machte. Auch in der Folgezeit wackelte die Defensive bedenklich.
Abwehrchefin Hegering: «Man hat gespürt, als sie auf dem Feld war»
Als Hegering zur zweiten Halbzeit kam, stand die Abwehr mit der 34-Jährigen sofort sicherer. Das war die Grundlage, dass die Gastgeberinnen der Druck noch einmal erhöhen konnten. «Ich glaube, man hat gespürt, als sie auf dem Feld war, dass einfache eine Sicherheit auch da war. Sie strahlt etwas aus, sie hat eine enorme Präsenz mit dem, was sie verkörpert», sagte Giulia Gwinn. «Ich drücke die Daumen, dass es nicht so schlimm ist. Sie ist da sehr, sehr erfahren. Ich hoffe, dass sie früh genug raus ist.» Gwinn mit einem Doppelpack und zuvor ihre Münchener Teamkollegin Lea Schüller hatten in der Schlussphase den am Ende deutlichen Sieg herausgeschossen und die Tür zur EM 2025 weit aufgestoßen. Immerhin: das gelang auch ohne Hegering.