Personelle Verstärkungen hätten Gordon Herbert und die deutschen Basketballer jetzt gut gebrauchen können. Das erste WM-Qualifikationsspiel gegen den vermeintlich schwächsten Gegner wurde verloren, das Debüt des Bundestrainers ist misslungen.
Und ausgerechnet jetzt geht es am Abend (20.00 Uhr/Magentasport) nach Lublin, wo das Duell mit dem auf dem Papier stärksten Gruppengegner Polen auf dem Programm steht. Euroleague-Spieler von Bayern, Alba Berlin oder internationalen Clubs stoßen nicht dazu. «Nein», antwortete Herbert nur auf eine entsprechende Frage.
Viele Leistungsträger fehlen
Sein personell stark ersatzgeschwächtes Team verteidigte der 62 Jahre alte Kanadier aber. «Das ist eine sehr gute Gruppe, aber wir haben einfach nicht gut gespielt. Wir werden einen Weg finden», kündigte Herbert an. Wer in Abwesenheit der NBA-Profis um Dennis Schröder die Hoffnungsträger sind, ist relativ klar: die beiden Routiniers Robin Benzing und Bastian Doreth sowie Aufbauspieler Justus Hollatz und Christian Sengfelder, der beim schwer enttäuschenden 66:69 gegen Estland in Nürnberg mit 21 Punkten der beste Werfer war.
Herbert hob nach der Schlappe immer wieder ein Wort hervor: Hindernisse. «Im Sport gibt es immer wieder Hindernisse. Um dein Ziel zu erreichen, musst du diese Hindernisse aus dem Weg räumen», sagte Herbert. Gegen Estland waren dies die ideenlose eigene Offensive sowie die unzureichende Verteidigung, vor allem gegen die starken Dreipunktschützen der Esten.
«Hindernisse machen dich stärker. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft die richtige Reaktion zeigen wird», sagte der Coach. Verliert das deutsche Team auch in Polen, rutscht es bis zum nächsten Länderspielfenster im Februar auf den vierten und letzten Gruppenplatz. 32 Mannschaften qualifizieren sich für das Endturnier, das 2023 in Japan, Indonesien und auf den Philippinen stattfindet. In der derzeitigen Phase geht es darum, unter die ersten Drei einer Vierergruppe zu kommen. Die eingefahrenen Siege werden aber auch in die nächste Phase übernommen.