Herrmann: Nicht mehr an Kollision bei Vendée Globe denken

Der deutsche Segler Boris Herrmann versucht, nicht mehr an den Zusammenstoß mit einem Fischerboot kurz vor dem Ziel der Regatta Vendée Globe zu denken.

Die Kollision mit dem Trawler hatte Herrmann Ende Januar wenige Meilen vor dem Zielhafen in Frankreich um die Chancen auf den Sieg oder einen Podiumsplatz gebracht. Der Solo-Segler hatte den Unfall kurz vor Schluss der Weltumrundung unverletzt überstanden und erreichte mit verringerter Geschwindigkeit das Ziel.

«Das ist ein prägender Moment und löst bei mir sofort den Reflex aus, alles unternehmen zu wollen, um zu verhindern, dass so etwas nochmal passiert. Dazu gehört modernste Sicherheitstechnik auf dem neuen Schiff genauso wie der starke Wille, das Risiko so weit wie möglich zu minimieren», sagte Herrmann nun einem Interview der Zeitung «Die Welt».

Elf Monate nach dem Ende der Regatta räumte der 40-Jährige ein, er schleppe unterschwellig eine gewisse Erschöpfung mit sich herum. «Davon will ich mich in diesem Winter befreien. Ich brauche die Zeit, um das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und dem Körper und der Seele eine Pause zu geben», sagte Herrmann, der kurz nach der Vendée Globe mit der Planung der nächsten Projekte begann.

Der Hamburger will zunächst am Ocean Race teilnehmen. Ein Jahr vor dem aus Pandemie-Gründen in den Januar 2023 verschobenen Start mangelt es dem wichtigsten Mannschaftsrennen um die Welt allerdings noch an einer größeren Flotte. Sein Team und er wollen auf den mehr als 30 000 Seemeilen den Neubau für das zweite Vendée-Globe-Solo des Skippers 2024/2025 testen und optimieren.