Hertha-Torwart Christensen nach Elfer-Aufreger erleichter

Die Handschuhe vor Mund und Nase, die Augen ganz weit aufgerissen. Oliver Christensen verstand nach diesem Pfiff die Fußball-Welt nicht mehr.

Herthas Torwart drohte zum Pechvogel eines intensiven Spiels zu werden. Sein Einsatz gegen Frankfurts Stürmer Rafael Borré ahndete Schiedsrichter Frank Willenborg mit einem Elfmeterpfiff, gab dem jungen Dänen zudem noch die Gelbe Karte. Und das beim Stand von 1:1 in der 88. Minute.

«Ich habe nur gedacht, das war kein Elfmeter, das war mein Gedanke», berichtete Christensen von den Sekunden nach dem Pfiff. Quälend lange für alle Beteiligten prüfte Willenborg seine Entscheidung am Videomonitor. Christensen spürte schon, je länger er überlegt, desto besser für die Berliner. Willenborg revidierte seine Entscheidung. Letztlich gut für Christensen als Auslöser der Aufreger-Szene eines spannenden Fußball-Nachmittags im Berliner Olympiastadion.

Christensen hatte sein Happy End nach dem ersten Pflichtspiel als Berliner Nummer eins in der großen Arena. Bei seinem Debüt im Relegations-Hinspiel gegen den Hamburger SV am 19. Mai war der 23-Jährige noch der Vertreter von Marcel Lotka, der mittlerweile in Dortmund spielt. Lange vor Saisonbeginn bekam Christensen das Vertrauen von Trainer Sandro Schwarz und Manager Fredi Bobic als erste Kraft im Tor.

Der Gute-Laune-Junge passt nach Berlin. Das 1:1 war für Christensen nur ein erster kleiner Schritt. «Das war, was wir wollen, raus mit voller Kanone. Freitag geht es weiter», blickte er schon auf die nächste Partie bei Borussia Mönchengladbach voraus, dann aber möglichst ohne knifflige Elfmetersituation.