Hinze gewinnt erstmals Champions League im Bahnradsport

Auch ein Sturz im Keirin konnte Emma Hinze nicht mehr stoppen. Nach Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio und zwei weiteren WM-Titeln in diesem Jahr hat die Bahnradsprinterin aus Cottbus am Samstag die Sprint-Gesamtwertung der erstmals ausgetragenen Champions League gewonnen.

«Ich bin wirklich stolz, dass ich das Trikot mit nach Hause nehme, weil ich nicht wusste, wie viel Kraft ich in meinem Körper finden kann, und weil ich wirklich sehr müde bin», sagte Hinze, nachdem sie erneut das türkisfarbene Trikot der Spitzenreiterin übergestreift hatte.

Im Olympia-Velodrom zeigte Hinze wieder ihre Extraklasse vor allem im Sprint und siegte wie zuvor auch in Palma de Mallorca, Panevezys (Litauen) und London am Freitag zum vierten Mal. Danach reichte ein vierter Platz im Keirin, um sich in der Gesamtwertung mit 128 Punkten an die Spitze zu setzen. Platz zwei ging an ihre Trainings- und Teamkollegin Lea Sophie Friedrich, Dritte wurde Kelsey Mitchell aus Kanada. Das ursprünglich geplante Serienfinale in Tel Aviv musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

«Ich bin ziemlich stolz»

«Ich denke, es war heute schwieriger als bei den Olympischen Spielen, weil es zwei Renntage mit so vielen schnellen Rennen waren. Ich bin ziemlich stolz, glücklich und wirklich zufrieden», sagte Hinze nach dem Erfolg, der ihr neben dem Leadertrikot und einem riesigen Pokal auch das Preisgeld von 25.000 Euro für den Gesamtsieg einbrachte. In den Einzelrennen fuhr die 24-Jährige weitere 6050 Euro Preisgeld ein.

Bei den Sprintern sicherte sich Stefan Bötticher den zweiten Platz in der Gesamtwertung und 15.000 Euro Prämie. Der 29-Jährige siegte in London erneut im Keirin und kam auf 133 Punkte. Der Gesamtsieg ging überlegen an Doppel-Olympiasieger Harrie Lavreysen aus den Niederlanden. Dritter wurde der Litauer Vasilijus Lendel, der vom Rückzug des Niederländers Jeffrey Hoogland profitierte.

Der Cottbuser Maximilian Levy belegte im letzten internationalen Wettbewerb seiner Karriere Platz 13. Der 34-Jährige, der 15 Jahre lang erfolgreich auf der Bahn unterwegs war und vor neun Jahren an gleicher Stelle Olympia-Silber und -Bronze gewann, bescheinigte der Serie auf Eurosport eine gute Zukunft. «Aus meiner Sicht war das Niveau sehr hoch – auf allen Ebenen. Man sieht, dass die Veranstalter das Event auf ein neues Level heben wollen. Ich glaube, dass die Serie für den Bahnradsport ein großer Zugewinn ist», sagte Levy, der künftig als Junioren-Bundestrainer arbeitet.