Hjulmand zu «One Love»-Verbot: Andere Protestformen möglich

Dänemarks Fußball-Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat nachdenklich auf das FIFA-Verbot der «One Love»-Kapitänsbinde reagiert und künftige Protestmaßnahmen nicht ausgeschlossen. «Ich denke auch, dass etwas passieren muss, vielleicht von uns, die wir involviert sind. Aber ich denke nicht, dass wir das auf die Spieler abladen können», sagte der 50-Jährige nach dem 0:0 zum WM-Auftakt gegen Tunesien in Al-Rajjan.

Der Weltverband FIFA hatte das Tragen der mehrfarbigen Binde während der WM untersagt und mit sportlichen Sanktionen gedroht. Auf eine alternative Form des Protests hatten die Dänen gegen Tunesien verzichtet. «Das ist eine extrem schwierige Situation, weil es etwas gewesen wäre, für das wir stehen. Die Spieler stehen dafür, ich stehe dafür», sagte Hjulmand.

Seine Spieler nahm er allerdings aus der Verantwortung dafür, sich nun über andere Arten des Protests Gedanken zu machen. «Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, was für einen Fokus sie benötigen, um rauszugehen und ein WM-Match zu spielen. Es ist unfassbar schwierig, Stunde um Stunde zu verbringen, um darüber nachzudenken, wie man andere Maßnahmen ergreifen könnte.»

Sein Kapitän Simon Kjaer forderte Verständnis dafür, dass man sich dem Verbot der FIFA gebeugt habe. Ansonsten hätte ihm möglicherweise eine Gelbe Karte gedroht. «Meinst du, ich sollte mit einer Gelben Karte auf den Platz gehen und dann riskieren, nach fünf Minuten eine Rote Karte zu bekommen – bei einer WM?», fragte er nach dem Tunesien-Spiel einen Journalisten.