Mats Hummels hat vor dem abschließenden Test den EM-Titel als Ziel benannt. «Zwei Dinge treiben mich an: Erstens möchte ich nicht, dass meine Nationalmannschaftszeit mit einem sportlich katastrophalen Jahr zu Ende geht – wie es 2019 noch schien. Zweitens will ich den Titel holen.
Dafür sind wir hier», sagte der 32 Jahre alte Fußball-Profi von Borussia Dortmund in einem Interview dem «Kicker». Deutschland sei nicht der Topfavorit. «Wir wissen aber, dass wir die Fähigkeiten und die Waffen haben, jedes Spiel bei diesem Turnier gewinnen zu können. Das ist unser Ziel», sagte Hummels vor dem heutigen Test gegen Lettland (20.45 Uhr/RTL) in Düsseldorf.
Hummels war wie Thomas Müller und Jérôme Boateng im Früjahr 2019 von Bundestrainer Jogi Löw ausgebootet worden. Müller und Hummels stehen nun im EM-Aufgebot. «Mein Aus damals hat mich emotional sehr getroffen», sagte Hummels. Die Beziehung zu Löw musste deswegen aber nicht repariert werden. «Im Sport gibt es oft nicht die eine Antwort, die eine Lösung, oft kein richtig oder falsch. Ich habe es Joachim Löw jedenfalls nie als Boshaftigkeit ausgelegt, sondern es als rein sportlich motivierte Entscheidung betrachtet.»
Hummels sieht die Fußball-Nationalmannschaft nicht auf ein System festgelegt. «Wir können vieles spielen, mit Dreierkette, Fünferkette, mit Viererkette, tief stehend oder auch hoch anlaufend. Es kommt natürlich auch auf den Gegner und seine Spielweise an», sagte der Innenverteidiger in einem Interview dem «Kicker». Die von Bundestrainer Joachim Löw gegen Dänemark getestete Dreierkette wird seither kontrovers diskutiert.
«Es wird Mannschaften geben, gegen die man mit einer Dreierkette Gefahr läuft, zu passiv zu werden. Anderen Teams wiederum kann man ihre Stärken genau damit nehmen. Ich bin deshalb überhaupt nicht auf eine Formation festgelegt und sehe unsere Variabilität als Vorteil.»
Die deutsche Mannschaft startet am 15. Juni in München gegen Frankreich in die Europameisterschaft.