Hype um Pikachu hält an – Van Gerwen will Revanche

Eine bestens gefüllte Westfalenhalle in Dortmund und zahlreiche Pikachu-Kostüme im Publikum beeindruckten Ricardo Pietreczko mächtig.

«Auf der Bühne, das ist unglaublich. 5000 Leute, die deinen Namen rufen. Ich hatte teilweise echt Gänsehaut», sagte Pietreczko nach seinem souveränen 6:3-Sieg über Titelverteidiger Ross Smith (England) bei der Darts-EM. Während Gabriel Clemens und Martin Schindler seit Jahren auf einen Sieg bei der EM hinarbeiten, hat Debütant Pietreczko – Spitzname Pikachu – direkt zugeschlagen. Zur Belohnung wartet am Samstag (22.00 Uhr/DAZN) das Achtelfinale gegen Ex-Primus Michael van Gerwen.

Van Gerwen mit Glück

Pietreczko hat den niederländischen Weltklasseprofi erst vor knapp zwei Wochen in Hildesheim bezwungen – und würde das bei der EM gerne wiederholen. «Ich glaube, ich habe in Hildesheim gezeigt, dass ich ihn schlagen kann. Er hat eine Tendenz, dass er auch gerne mal zurückschlägt und komplett zerstört», sagte der 29 Jahre alte Nürnberger, der sich derzeit in der Form seiner bisherigen Karriere befindet. Pietreczko ist zwar klarer Außenseiter, zeigte am Freitagabend aber eine bessere Leistung als van Gerwen, der beim 6:5 über Madars Razma (Lettland) nur mit viel Glück im Turnier blieb.

Für seinen derzeitigen Lauf hat Pietreczko selbst keine richtigen Erklärungen. «Das Turnier ist auf jeden Fall jetzt schon ein Erfolg, denn ich habe den Titelverteidiger geschlagen. Vor Hildesheim hatte mich wahrscheinlich noch gar keiner auf dem Zettel», beschrieb der Deutsche seine Situation. Auch für die WM in London (15. Dezember bis 3. Januar) ist er bereits qualifiziert. Landsmann Schindler sagte voller Anerkennung: «Er ist ein bodenständiger und netter Junge, ihm sei jeder Erfolg gegönnt.»