Auf der Staubpiste von Mexiko ist Titeljäger Max Verstappen noch nicht auf Hochtouren gekommen. Im Auftakttraining der Formel 1 auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez war das Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton schneller als der Niederländer im Red Bull.
Der Finne Bottas war auf der anfangs rutschigen Strecke 0,076 Sekunden schneller als Weltmeister Hamilton bei seiner besten Runde. Verstappen musste sich knapp dahinter mit Rang drei begnügen. Sebastian Vettel wurde im Aston Martin Zehnter, Mick Schumacher im Haas Vorletzter.
Bleibt das Rennen fair?
In der Höhenluft gilt Red Bull als Favorit, auch wenn Hamilton das bislang letzte Rennen vor zwei Jahren gewann. Fünf Rennen vor dem Saisonende allerdings steigt der Druck für beide WM-Aspiranten, jeder Fehler könnte vorentscheidend sein. Schon wird spekuliert, ob im bisweilen überharten Titelduell die Fairness auf der Strecke bleiben könnte. «Wir haben nie eine Weltmeisterschaft auf diese Art gewonnen, ich habe nie eine Weltmeisterschaft auf diese Art gewonnen», beteuerte Hamilton.
Mehrfach waren der Brite und Verstappen in dieser Saison kollidiert. Vor allem der Vollgas-Crash in Silverstone und der Unfall in Monza, als ein Rad des Red Bull auf Hamiltons Cockpit krachte, nährten das Zoff-Potenzial. «Ich werde wie Lewis und jeder andere immer hart fahren, natürlich versuchen wir, dabei sauber zu bleiben», sagte Verstappen. Vergleiche mit früheren Hassduellen wie zwischen Ayrton Senna und Alain Prost lehnte der WM-Führende ab. «Das ist die Vergangenheit. Ich denke nicht über historische Zweikämpfe nach», sagte der 24-Jährige.
Auch Hamilton gab sich vor dem Grand Prix in Mexiko-Stadt am Sonntag (20.00 Uhr/Sky und RTL) als Saubermann. «Ich bin hier, um auf die richtige Art zu gewinnen», betonte der siebenmalige Weltmeister. «Selbst wenn du verlierst, verlierst du auch auf die richtige Art.»
Verstappen zwölf Punkte in Front
Zwölf Punkte liegt der Titelverteidiger derzeit hinter Verstappen. Auch beim nächsten Rennen in Brasilien spricht mehr für den Red-Bull-Fahrer. Zum Abschluss folgen die Premieren-Rennen in Katar und Saudi-Arabien sowie das Finale in Abu Dhabi. Bis dahin will Mercedes seine WM-Chance auf jeden Fall wahren, betonte Teamchef Toto Wolff.
Und dann könnte es vielleicht doch schmutzig werden, wie der Österreicher im Interview der «Daily Mail» durchblicken ließ. «Wenn es zu dem Szenario des letzten Rennens in Abu Dhabi kommt und sie gegeneinander um den Titel fahren, wird derjenige, der vorne liegt, auf jeden Fall versuchen, dasselbe zu tun wie in den Senna-Prost-Jahren», sagte Wolff mit Blick auf die WM-entscheidenden Kollisionen zwischen den Formel-1-Legenden.