Der ehemalige Nationaltorhüter Eike Immel hat seinen frühen Rücktritt aus der Fußball-Nationalmannschaft 1988 als «Riesenfehler» bezeichnet.
«Zwei Jahre später wäre ich Weltmeister geworden – zugegebenermaßen habe ich das nicht im Ansatz erwartet», sagte der mittlerweile 61-Jährige im Interview des Portals «t-online.de». «Aber so oder so, ob als erster oder zweiter Torhüter: Ich wäre Weltmeister geworden.»
Erst als er Oliver Kahn bei der WM 2006 gesehen habe, wie dieser «klaglos hinter Jens Lehmann seinen Platz auf der Bank eingenommen hat, habe ich gedacht: Junge, der macht es richtig, du nicht», erinnerte sich der deutsche Meister von 1992 mit dem VfB Stuttgart.
In der Nationalmannschaft bestritt er zwischen 1980 und 1988 19 Länderspiele. Bei der EM 1988 in Deutschland war er Stammtorhüter. Nach dem Turnier verletzte er sich am Knie. Der damalige Kölner Bodo Illgner wurde Stammkraft im DFB-Team.
«Ich dachte, dass keiner besser ist als ich – wurde aber nicht gut beraten», sagte Immel über seinen Rücktritt. «Mein Schwiegervater hat damals gesagt: ‚Wenn du zweiter Torwart bist, musst du sofort zurücktreten. Das ist eine Blamage für die ganze Familie.’» Mit «grauen Haaren und etwas weiser», wisse er, dass es ein Fehler war.
Immel galt früh als großes Torwart-Talent. Als 17-Jähriger gab er bereits sein Bundesliga-Debüt bei Borussia Dortmund. Mit 19 Jahren zählte er zum Kader der Nationalmannschaft. Seine Karriere beendete er 1997 bei Manchester City wegen Arthrose in der Hüfte, wie er sagte. 2008 machte Immel mit einer Privatinsolvenz und seiner Teilnahme am RTL-«Dschungelcamp» Schlagzeilen.