IOC: Keine Medaillenzeremonien für Walijewa

Für den Fall eines weiteren Medaillengewinns der positiv auf Doping getesteten Russin Kamila Walijewa im Eiskunstlauf-Einzel wird es bei den Winterspielen in Peking keine Siegerehrung geben.

Das entschied die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees kurz nach der Starterlaubnis für die 15 Jahre alte Europameisterin durch die Sportrichter. Sollte Gold-Favoritin Walijewa sich unter den besten Drei platzieren, wird es demnach weder eine Blumenzeremonie direkt nach dem Wettkampf noch eine Medaillenzeremonie geben, teilte das IOC mit.

Zuvor hatte der Internationale Sportgerichtshof Cas den Einspruch des IOC gegen die Aufhebung der vorläufigen Sperre Walijewas durch die russische Anti-Doping-Agentur abgewiesen. Ihr positiver Dopingtest aus dem Dezember war erst kurz nach dem olympischen Teamwettbewerb bekannt geworden, den die Russen vor den USA und Japan gewonnen hatten. Daraufhin war die feierliche Medaillenübergabe an die Teams abgesagt worden. Sie solle auch nicht mehr während der Peking-Spiele nachgeholt werden, entschied das IOC jetzt.

Es sei «unpassend», mit einer in der A-Probe positiv auf Doping getesteten Sportlerin, deren Dopingvergehen aber noch nicht endgültig festgestellt sei, eine Medaillenzeremonie abzuhalten. Wegen der ungelösten Situation in der Dopingaffäre forderte das IOC den Eislauf-Weltverband (ISU) auf, 25 statt 24 Teilnehmerinnen zur abschließenden Damen-Kür zuzulassen, sofern sich Walijewa dafür qualifiziert.

Die Medaillenzeremonien sollen laut IOC auf würdevolle Art nachgeholt werden, sobald das sportrechtliche Verfahren um Walijewa abgeschlossen ist.