IOC-Prüfer erteilen weitere Olympia-Freigaben für Russen

IOC-Prüfer erteilen weitere Olympia-Freigaben für Russen

Die IOC-Prüfkommission hat weitere 17 Olympia-Plätze für Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus freigegeben – aber nicht alle wurden genutzt.

Einer Mitteilung zufolge gehen davon acht Tickets an russische Tennisprofis, darunter der frühere US-Open-Champion Daniil Medwedew. Mitte Juni hatten die ersten 25 Sportler aus Russland und Belarus die Starterlaubnis für Olympia erhalten, zugelassen sind sie in Paris nur unter neutraler Flagge.

Die weiteren neun Plätze, die nun vergeben wurden, gehen nach Belarus. Allerdings listete das IOC lediglich sechs Athletinnen und Athleten auf, darunter die je zweimaligen Tennis-Grand-Slam-Siegerinnen Aryna Sabalenka und Viktoria Asarenka. Vertreten sind zudem Schießen (2 von möglichen 3 Teilnehmern) und Rudern (2/2). Die beiden Tickets für den Modernen Fünfkampf blieben – Stand Donnerstag – ungenutzt. 

IOC fordert Bekenntnis

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, der von Belarus unterstützt wird, hatte es lange Debatten um die Olympia-Teilnahme der Athleten aus diesen Nationen gegeben. Für eine Zulassung dürfen die Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben.

Zudem müssen die Anti-Doping-Richtlinien erfüllt sein. Als zusätzliche Auflage fordert das IOC von allen Athleten ein schriftliches Bekenntnis zur Olympischen Charta und damit auch zur «Friedensmission der olympischen Bewegung».

Russen und Belarussen dürfen nur unter neutraler Flagge in Paris starten. Ihre Nationalhymne wird nicht gespielt, nationale Symbole und Fahnen sind für sie ebenso untersagt. Mannschaften bleiben komplett ausgesperrt.

Für die Prüfung der Zulassungsbedingungen hat das IOC eine dreiköpfige Kommission unter Leitung von Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz eingerichtet. Insgesamt erwartete das IOC zuletzt die Zulassung von rund 50 Russen sowie 28 Belarussen für Paris. Damit wären deutlich weniger Sportler aus beiden Ländern dabei als zuletzt bei Sommerspielen.

Sollten bei Qualifikationswettbewerben durch Russen oder Belarussen erworbene Startplätze wegen eines Teilnahmeverbots frei bleiben, werden diese an andere Nationen verteilt.