Iran verurteilt diplomatischen Boykott der Spiele in Peking

Der Iran hat den diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking 2022 von mehreren Ländern verurteilt.

«Der Iran freut sich auf eine (diplomatische) Teilnahme bei den Spielen und wird sich mit China in dieser Schmierkampagne solidarisch zeigen», twitterte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh. Kein Land solle zulassen, dass der Sport dermaßen politisiert werde, so der Sprecher. China gehört neben Russland zu den wichtigsten politischen Verbündeten des Irans.

Der Iran hat jedoch selbst aus politischen Gründen die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles boykottiert. Politik hat auch in den letzten Jahren immer wieder eine wichtige Rolle im iranischen Sport gespielt. Unter anderem dürfen iranische Sportler nicht gegen israelische Athleten antreten. Auch der Zutritt von Frauen in Fußballstadien ist in dem islamischen Land aus religiös-politischen Gründen verboten.

China steht auch wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik. Die USA hatten Anfang der Woche angekündigt, keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter zu den Olympischen Spielen nach China zu schicken. Australien, Kanada und Großbritannien schlossen sich dem an. Auch Neuseeland will keine diplomatischen Vertreter nach China schicken.