Jovetic und Selke vergolden Korkuts Heimpremiere bei Hertha

Mit neuem Elan und gefälligen Kombinationen hat Fußball-Bundesligist Hertha BSC den Stil vom neuen Trainer Tayfun Korkut verinnerlicht und zum Erfolg gebracht.

Mit der besten Leistung in dieser Spielzeit haben die Berliner beim 2:0 (0:0)-Erfolg über Arminia Bielefeld die Heimpremiere des 47 Jahre alten Übungsleiters vergoldet. «Wir probieren Fußball zu spielen, das ist der große Unterschied», sagte der agile Suat Serdar nach dem ersten vollen Erfolg nach zuvor fünf sieglosen Spielen. Den neuen Spielstil vor 5000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion setzten Stevan Jovetic in der 53. Minute und Davie Selke praktisch mit dem Schlusspfiff in einen hochverdienten Sieg gegen harmlose Arminen um.

20 Schüsse auf das Tor der Bielefelder sowie 503 Pässe waren jeweils Saison-Höchstwerte im Spiel der Berliner, die nach dem Trainerwechsel von Pal Dardai zu Korkut laut Kevin-Prince Boateng «in den letzten zwei Wochen enger zusammengerückt» seien und gegen die Ostwestfalen «mit Herz gespielt» haben.

Darida mit 150. Spiel für Hertha

So übernahmen die Gastgeber nach zehn Minuten die Kontrolle über das Spiel und kamen zu drei Chancen durch Stark, Ishak Belfodil und zwei Mal durch den agilen Serdar, wobei der Schuss des früheren Schalkers durch Bielefelds Abwehrspieler Joakim Nilsson von der Linie geköpft wurde (14.). «Wir haben bereits im Vorfeld gesagt, dass wir geduldig und zielstrebig bleiben müssen», sagte Korkut.

Bielefeld bemühte sich, vor das Berliner Tor zu kommen, doch Herthas Abwehr stand sicher. Auf der Gegenseite verzeichnete Hertha noch eine gute Möglichkeit durch Jovetic, der mit einem direkten Freistoß in der 28. Minute an Bielefelds Schlussmann Stefan Ortega scheiterte. Auch Vladimir Darida fand in seinem 150. Bundesliga-Einsatz für Hertha mit einem Schuss aus 22 Metern in Ortega seinen Meister (36.). Sechs Minuten später traf Jovetic zwar ins Tor, stand aber knapp im Abseits.

Mit schöner Kombination zur Führung

Acht Minuten nach dem Seitenwechsel belohnten sich die Berliner mit dem Führungstreffer. Nach einer schönen Kombination war es Belfodil, der Jovetic den Ball auflegte. Der Montenegriner traf aus rund zwölf Metern ins rechte Eck. Wie von Korkut seit dem ersten Training gefordert, hatten die Berliner den Ball von hinten rausgespielt und im Bielefelder Strafraum schön kombiniert. «Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie wir das Tor gemacht haben», sagte Korkut, für den das Tor eine schnelle Bestätigung seiner Arbeit war.

Erst nach der Berliner Führung drückten die Gäste mehr aufs Tempo. Der kurz zuvor eingewechselte Florian Krüger traf in der 65. Minute mit dem ersten gefährlichen Schuss der Arminen auf das Tor der Herthaner nur das Außennetz.

Doch auch Hertha blieb mit einem feinen Kombinationsspiel torgefährlich. Nach einem Freistoß setzte Kapitän Dedryck Boyata den Ball per Kopf nur knapp neben das Tor, der eingewechselte Krzysztof Piatek scheiterte in der 83. Minute frei vor Ortega. So musste Hertha bis zum Schluss um den fünften Saisonsieg zittern. Doch während gegen Wolfsburg, Leverkusen und Augsburg späte Gegentreffer sieben Punkte kosteten, sorgte Selke mit einem fulminanten Schuss für klare Verhältnisse. «Endlich mal für uns», zeigte sich Boateng nach dem Schlusspfiff erleichtert.

Von Thomas Flehmer und Philipp Znidar, dpa