Die deutsche Judoka Anna-Maria Wagner hat sich sechs Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele zur neuen Weltmeisterin gekrönt und ihren Medaillen-Anspruch für die Spiele unterstrichen.
Die 25-Jährige setzte sich am Freitag in Budapest im WM-Finale gegen die französische Weltranglisten-Erste Madeleine Malonga durch und sicherte die zweite Medaille für den Deutschen Judo-Bund. Es war die erste WM-Medaille für die Weltranglisten-Dritte aus Ravensburg, die sich mit dem Erfolg wohl auch endgültig das Olympia-Ticket sicherte.
In einem ausgeglichenen Kampf gewann Anna-Maria Wagner verdient mit Waza-ari. DJB-Sportdirektor Hartmut Paulat sah gegenüber den vorigen Weltmeisterschaften «eine deutliche Steigerung, was uns auch optimistisch Richtung der Olympische Spiele stimmt». Wagner ist die erste deutsche Weltmeisterin nach Johanna Hagn 1993 in Hamilton.
Wagners Olympia-Konkurrentin in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm, Luise Malzahn, unterlag im Viertelfinale der Japanerin Umeki Maki und verpasste über die Trostrunde auch den Einzug in den Kampf um Bronze. Bei den Männern scheiterte Karl-Richard Frey in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm in seinem zweiten Kampf am Serben Bojan Dosen.
Die erste WM-Medaille für den Deutschen Judo-Bund hatte Theresa Stoll mit Bronze in der Klasse bis 57 Kilogramm erobert. Die Titelkämpfe in Budapest sind die letzte Generalprobe für die deutschen Judokas vor Tokio. Der DJB will sein endgültiges Olympia-Aufgebot am 15. Juni bekanntgeben.