Judoka Anna-Maria Wagner hat ihre Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio mit einer Bänderverletzung gewonnen, geht aber trotzdem von einem Einsatz im Mixed-Team-Wettbewerb an diesem Samstag (04.00 Uhr MESZ) aus.
Wie die 25-Jährige am Freitag berichtete, hat sie sich im verlorenen Halbfinal-Kampf am Vortag zwei Bänder im rechten Ellenbogen verletzt. «Da wird nicht alles so krass durch sein, dass ich eine Operation haben muss. Aber klar ist, da muss eine Pause rein. Die gönne ich mir nach den Olympischen Spielen», sagte die Ravensburgerin.
Im Halbfinale war die Weltmeisterin in der Klasse bis 78 Kilogramm von der späteren Olympiasiegerin Shori Hamada gehebelt worden und hatte dabei die Verletzung erlitten. «Der Arm hat höllisch wehgetan», gab sie zu. Anschließend habe sie sich kurz zur Behandlung zurückgezogen und ein paar Tränen weggewischt.
Zum kleinen Finale dann war der Schmerz plötzlich weg. «Der Kopf hat eine sehr große Rolle gespielt. Ich habe es geschafft, den Schalter umzulegen, dass ich den Arm nicht mehr gespürt habe, als ich auf die Matte gegangen bin», berichtete sie. Ihre Gegnerin Kaliema Antomarchi aus Kuba habe von dem lädierten Ellenbogen nichts mitbekommen. «Die weiß jetzt noch nicht, dass ich verletzt bin», meinte die Judoka.
Trotz des Handicaps will sie im Mixed Team kämpfen, bei dem drei Männer und drei Frauen als Mannschaft antreten. Sie gehe auf jeden Fall über die Waage, sagte Wagner. «Wir pokern noch ein bisschen.» Die ersten Kämpfe im Limit über 70 Kilogramm wird Jasmin Grabowski (+78 kg) bestreiten. «Wenn es um eine Medaille geht, gehe ich nochmal auf die Matte», sagte Wagner. Den ersten Kampf bestreitet die deutsche Mannschaft gegen das olympische Flüchtlingsteam.