Die Rückkehr an den Ort ihres bislang größten Erfolges soll Jule Niemeier nach einem bislang komplizierten Jahr wieder beflügeln.
«Es gibt einem ein gutes Gefühl, wieder hier zu sein und zu wissen, dass man hier im vergangenen Jahr gleich bei der ersten Teilnahme im Viertelfinale stand», sagte Niemeier (23) in London. «Ich versuche, dieses positive Gefühl mitzunehmen.»
Allerdings hat die Dortmunderin eine schwere Auftaktgegnerin erwischt. Niemeier trifft heute auf die French-Open-Finalistin Karolina Muchova aus Tschechien. Angst hat Niemeier vor der Nummer 16 der Tennis-Welt aber keine. «Sie hat Finale in Paris gespielt, ist eine intelligente Spielerin. Aber es ist auch ihr erstes Spiel auf Rasen», sagte Niemeier, die zuletzt beim Turnier in Berlin wegen einer Handverletzung im Achtelfinale aufgeben musste. Zuvor hatte sie gegen die Tunesierin Ons Jabeur aber einen Achtungserfolg gefeiert. Und auch die Hand bereitet ihr keine Probleme mehr.
Dementsprechend zuversichtlich startet Niemeier in den Rasen-Klassiker an der Church Road. Dass sie für ihren Viertelfinaleinzug im vergangenen Jahr keine Weltranglisten-Punkte bekam, sei Fluch und Segen zugleich. «Natürlich wäre das Jahr ganz anders gelaufen, wenn es Punkte gegeben hätte. Mein Ranking wäre ein ganz anderes gewesen, ich wäre bei den Slams wahrscheinlich gesetzt gewesen», sagte Niemeier. «Aber klar ist es in meiner jetzigen Situation auch angenehm, dass ich hier keine Punkte zu verteidigen habe.» Das Ziel in diesem Jahr ist klar: «Das Viertelfinale war sehr schön und das will ich wieder erreichen – dieses Mal aber dann mit Punkten.»