Julia Taubitz holt Sprint-Gold: «Bedeutet mir enorm viel»

Julia Taubitz weinte eine Freudenträne nach Sprint-Gold bei ihrer Heim-WM und kündigte eine «Mini-Party» an, Max Langenhan und Felix Loch haderten beim Rodel-Auftakt in Altenberg mit dem Wetter-Gott.

Vor dem prestigeträchtigen Einzel-Wettbewerb am Samstag fuhren der Weltcup-Spitzenreiter und der Rekord-Weltmeister am Sprint-Titel vorbei. Langenhan wurde Zweiter hinter Pyeongchang-Olympiasieger David Gleirscher aus Österreich, Loch Vierter hinter dem Letten Krister Aparjods.

«Wir sind eine Outdoor-Sportart und da wird es auch schon mal schwierig. Am Ende kann ich froh sein, dass ich eine Medaille habe», sagte Langenhan. «Ich freu‘ mich trotzdem.» Der dreimalige Olympiasieger Loch, der bei der deutschen WM-Gala im Vorjahr in Oberhof mit acht Titeln und weiteren acht Medaillen am Auftakttag geglänzt und den Sprintwettkampf gewonnen hatte, sagte: «Wir hatten leider etwas Pech. Es hat zu schütten angefangen. Vom Schlitten her passt es aber.»

In Altenberg geht es am Samstag mit dem Damen- und Herren-Doppel, die zum Auftakt überraschend klar an den Medaillen vorbeigefahren waren, sowie dem Männer-Einsitzer weiter.

Taubitz setzt am Auftakttag den Glanzpunkt

Julia Taubitz muss erst am Sonntag wieder auf den Schlitten und kann deshalb ihren Sprintsieg vom Freitag ein wenig feiern. «Es stärkt enorm, man hat schon eine Medaille sicher. Jetzt ist der Druck ein bisschen weg.» Gut einen Monat nach ihrem Sturz im Altenberger Eiskanal bei der deutschen Meisterschaft setzte die 27-Jährige am WM-Auftakttag den Glanzpunkt.

Als die Sportsoldatin ihren insgesamt vierten WM-Titel sicher hatte und ihrer Freundin Natalie Maag aus der Schweiz das Gold noch vor der Nase weggeschnappt hatte, kannte ihre Freude keine Grenzen. «Der Titel bedeutet mir enorm viel. Das ist einer der schönsten Momente in meiner Sportkarriere. Auf der Heimbahn auch wirklich WM-Gold mit nach Hause zu nehmen, das ist toll», sagte sie.

Kurve neun als Schlüsselstelle für den Sieg

Dabei hatte sie während der Fahrt durch den Eiskanal nicht mehr an ihren Sieg geglaubt. «Ich hatte mich schon für die Natalie gefreut», sagte sie. Die beiden Rodlerinnen teilen im Weltcup das Zimmer, fahren auch gemeinsam in den Urlaub. Die Schlüsselstelle für den Taubitz-Sieg war dann Kurve neun: «Wenn wir da rausfahren, siehst Du oben die Zeit, ob sie grün oder rot ist», sagte Julia Taubitz. Die Zeitmessung stand auf Grün für die schnellste Zeit – Taubitz gab weiter Vollgas und brachte den Lauf «irgendwie ins Ziel.»

Längst abgehakt ist die schmerzhafte Bauchlandung bei Olympia in Peking, als sie nach Bahnrekord gestürzt war. Sie wurde Olympia-Siebte, Gold ging an Teamkollegin Natalie Geisenberger. Danach hat sie beschlossen, noch bis zu den Winterspielen 2026 weiterzumachen. «Und vielleicht geht die Karriere dann doch noch bis zu Olympia 2030 weiter», meinte Taubitz.