Nach einem historisch schlechten Saisonstart ist die Laune bei Juventus Turin endgültig im Keller.
«So gewinnt man keine Titel», schimpfte Trainer Massimiliano Allegri nach dem 1:1 (1:0) im Spitzenspiel der Serie A gegen den AC Mailand. Der italienische Fußball-Rekordmeister hat in den ersten vier Ligapartien nur zwei Pünktchen geholt, das war den Bianconeri letztmals vor 60 Jahren und in ihrer Vereinshistorie überhaupt erst dreimal passiert.
«Ich bin richtig wütend», sagte Coach Allegri, der Juve nach dem verpatzten Jahr unter Trainer-Neuling Andrea Pirlo eigentlich wieder an die Spitze hätte hieven sollen. Nun haben die Turiner auf die Erzrivalen Milan und Meister Inter Mailand schon jeweils acht Punkte Rückstand. «Juve, du bist so weit unten», titelte die «Gazzetta dello Sport». Turin rangiert sogar auf einem Abstiegsplatz.
Ronaldo-Abgang schmerzt
Nach dem Weggang von Cristiano Ronaldo sucht die «Alte Dame» weiter nach der Siegermentalität, die sie im vergangenen Jahrzehnt in Italien praktisch unschlagbar gemacht hatte. Stürmer Paulo Dybala, der in der Post-Ronaldo-Zeit als Erfolgsbringer auserkoren ist, warnt vor Panikmache. «In den schwierigen Momenten bleibt einem nichts anderes übrig als zusammen zu halten als Mannschaft», schrieb der Argentinier am Montag bei Instagram. «Wir haben es in der Vergangenheit geschafft und werden es wieder hinkriegen.»
Dafür muss die Defensive um die Europameister-Routiniers Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci aber deutlich besser werden. Seit 18 Spielen warten die Turiner auf eine Partie ohne Gegentor – das sei in diesem Zeitraum keinem anderen Verein in Europas Top-Ligen passiert, wie die «Gazzetta dello Sport» vorrechnete. «In solchen Spielen darfst du einfach nichts zulassen», haderte Trainer Allegri. Gegen Milan war Juve früh durch Alvaro Morata in Führung gegangen; der frühere Frankfurter Ante Rebic glich aber in der Schlussphase aus.