Präsident Alfons Hölzl ist drei Wochen nach einer vom Deutschen Turner-Bund (DTB) gestarteten Initiative zur Rück- und Neugewinnung von Mitgliedern mit der Resonanz zufrieden.
Die Kampagne #sportVEREINtuns werde gut angenommen, sagte der 53-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin guter Dinge, dass das weiter Fahrt aufnimmt. Ziel ist es, die Menschen wieder zurück zu holen in den Sport», erklärte Hölzl.
Nach ersten Erhebungen aus den Vereinen und den Landesverbänden sind dem DTB in der Corona-Krise je nach regionalen Bedingungen zwischen acht und zwölf Prozent der Mitglieder verloren gegangen. «Das ist die Konsequenz daraus, dass es nicht möglich war, Sport im Verein zu treiben», sagte Hölzl. Genaue Zahlen würden jedoch noch nicht vorliegen. «Die Meldezahlen hängen immer ein bisschen nach.» Bei der letzten Erhebung hatte der DTB rund fünf Millionen Mitglieder.
Den Vereinen fehlt Geld
Der Mitgliederschwund setzt sich nach Hölzls Angaben aus mehreren Komponenten zusammen. Zum einen würden Neueintritte vor allem bei Kindern fehlen. «Das wird uns noch längerfristig beschäftigen.» Zum anderen hätten Vereine mit Kursangeboten Austritte zu verzeichnen. Weniger problematisch sei es hingegen im Wettkampfbereich und im ländlichen Raum. «Je dienstleistungsorientierter, desto problematischer», sagte der DTB-Chef. Wegen der fehlenden Mitgliedsbeiträge würde den Vereinen und Verbänden zudem Geld fehlen. Hölzl sprach von einer «wirtschaftlichen Herausforderung».
Um den Abwärtstrend zu stoppen und möglichst wieder umzukehren, müssten sich die Vereine dort engagieren, wo die Menschen sind. Sie müssten in Kitas und Schulen gehen und auf Markt- und Stadtplätze sowie niedrigschwellige und zeitlich flexible Angebote machen. «Wir müssen die Menschen abholen», sagte der DTB-Chef.