So richtig überzeugen konnte Alexander Zverev bei den French Open bislang nicht. Dennoch schaffte er es in Paris mit Ausnahme des Fünfsatzkrimis in der zweiten Runde problemlos ins Viertelfinale. Dort wartet in Carlos Alcaraz der Spieler, der aktuell am besten in Form ist. Es wird eine Herkulesaufgabe für die deutsche Nummer eins. Was spricht für einen Sieg von Zverev? Was dagegen?
Das spricht für Alexander Zverev
Die Erfahrung: Zverev ist zwar auch erst 25 Jahre alt, dennoch ist er gefühlt schon ein alter Hase auf der Tour. 2015 bestritt Zverev in Wimbledon sein erstes Grand-Slam-Turnier. Da war Alcaraz gerade einmal zwölf Jahre alt.
Die Erwartungshaltung: Zverev ist zwar die Nummer drei der Welt, dennoch sehen alle Experten eigentlich Alcaraz als Favoriten. Aus der Rolle des Underdogs kann der Olympiasieger aber besonders gefährlich werden.
Der Gegner: Zverev lobt Alcaraz stets in den höchsten Tönen, sieht den Spanier aktuell als besten Spieler der Welt. Doch auf dem Weg zum ersten Grand-Slam-Titel sieht sich Zverev als nächster an der Reihe. Dass alle nur über Alcaraz reden, nervt Zverev – und kann ihm eine Extraportion Motivation geben.
Das spricht für Carlos Alcaraz
Die Form: Alcaraz spielt derzeit das beste Tennis auf der Tour. Der Spanier ist seit 14 Spielen ungeschlagen, hat zuletzt die Turniere in Barcelona und Madrid gewonnen. In der spanischen Hauptstadt besiegte er nacheinander Rafael Nadal, Novak Djokovic und Zverev.
Das Gesamtpaket: Das Spiel von Alcaraz hat praktisch keine Schwächen. Gute Laufarbeit, druckvolles Spiel und riesengroßes Selbstvertrauen – so trumpfte er bislang auch in Paris auf. Die Selbstverständlichkeit, mit der er so jung schon durchs Turnier rauscht, ist beeindruckend.
Das Team: Alcaraz wird von Juan Carlos Ferrero trainiert. Der Spanier weiß, wie man die French Open gewinnt, holte 2003 den Titel. Vor Alcaraz trainierte Ferrero auch kurz Zverev, weiß also um dessen Stärken und Schwächen.