Kanes «verrückte Wochen» – FC Bayern noch «etwas verkrampft»

Nach dem Doppelpack bei seiner ersten Heim-Party für den FC Bayern gab Harry Kane gleich das Motto für die nächsten Wochen aus. Für den mit mehr als 100 Millionen Euro Ablöse teuersten Einkauf der Bundesligageschichte ging es auch unmittelbar nach dem 3:1 (2:0) gegen den FC Augsburg schon um «hard work» (harte Arbeit) und «keep improving» (sich ständig verbessern).

«An jedem Tag, in jedem Training, in jedem Spiel lernen wir mehr über uns», sagte der 30 Jahre alte Stürmer über das Zusammenspiel mit seinen Kollegen. «Ich bin erst ein paar Wochen hier, ich liebe die Chemie, die wir aufgebaut haben, sie wird noch wachsen.» Gegen ein wenig Normalität hätte Kane aber demnächst nichts. «Es waren ein paar verrückte Wochen, aber alles positiv, alles tolle Sachen», erzählte er.

Erst sein Wechsel von Tottenham Hotspur in die Bundesliga, dann auch noch zum vierten Mal Vaterfreuden. Kane freut sich, wenn seine Familie in den kommenden Wochen aus London nach München ins gemeinsame Haus umzieht. «Es wird toll, mit ihnen hier zu sein», sagte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft.

Tuchel: «Haben noch Steigerungspotenzial»

Nach seinem ersten Bundesligator beim 4:0 in Bremen vor einer Woche erzielte Kane bei seinem Heimdebüt in der deutschen Eliteklasse gleich einen Doppelpack (40. Minute/Handelfmeter, 69.). Die vor allem in der ersten Halbzeit sehr stabilen Augsburger waren durch ein Eigentor von Felix Uduokhai (32.) unglücklich in Rückstand geraten. Dem eingewechselten Dion Beljo (86.) glückte nur noch der Ehrentreffer.

«Wir haben noch Steigerungspotenzial», räumte Münchens Trainer Thomas Tuchel ein. Als «wieder etwas verkrampft, stockend, nicht frei genug», empfand er seine Mannschaft, die am Ende hätte höher gewinnen können, vor allem anfangs. «Wir wirken gehemmt zu Hause.»

Das Eigentor von Uduokhai löste aber die Blockade. Dann schlug Kane zweimal zu. «Er ist ein Weltklassefußballer, ein großartiger Typ, macht richtig was her», lobte Mittelfeldspieler Leon Goretzka den Stürmerstar. «Man merkt gleich seine Aura in der Kabine.»