Nach der Top-Ausbeute von vier Medaillen in vier Disziplinen appelliert Kanuslalom-Cheftrainer Klaus Pohlen an die Jugend.
«Wir wollen sie faszinieren für die Olympischen Spiele, für die Idee, für den Erfolg, das muss ich wollen. Die Medaille, den Olympiasieg muss ich wollen, da spielt keine finanzielle Sache eine Rolle, da nützt auch kein Marketing und der ganze Rotz, der da mit drumherum läuft», sagte Pohlen zum Abschluss der Kanuslalom-Wettbewerbe und betonte: «Hier geht es nur darum, hart zu arbeiten, ehrlich zu sich zu sein und zu sagen: das will ich haben. Das ist ein Lebensziel, dafür opfere ich ein Lebensabschnitt.»
Nach dem Olympiasieg von Ricarda Funk und den drei Bronze-Medaillen von Sideris Tasiadis, Andrea Herzog und zum Abschluss am Freitag von Hannes Aigner konnte er sein Glück nicht fassen. «Ich habe noch so ein bisschen eine surreale Situation in der ganzen Sache, ich kann es noch nicht ganz begreifen, gerade heute. Das war so wichtig, auch für den Hannes, dass der mir da nicht ohne Medaille rausgeht als Einziger. Das war meine größte Sorge, ich habe ihm das so gegönnt.»
Der Cheftrainer dankte den Bundestrainern Thomas Apel und Felix Michel für einen «Superjob» und lobte den «ganzen Staff mit Sportwissenschaft, medizinische Abteilung und Physiotherapie, das hat alles zusammengepasst in den letzten Monaten. Da geht dann mit ein bisschen Glück auch die Geschichte komplett auf».
Die Glückwünsche auf seinem Handy nahmen kein Ende. «Und alle die, die mir heute gratuliert haben oder mit unseren Trainern gearbeitet haben, sagten: es war die geilste Zeit meines Lebens.» Daher will er den Nachwuchs mit Blick auf Paris 2024 neu motivieren: «Man muss unserer Jugend vielleicht wieder sagen, worum es hier eigentlich geht. Die Liebe zum Sport, es ist nicht das Geld, es ist nicht der ganze Marketingbereich, Ruhm gibt es kaum zu ernten. Es geht darum, etwas für sein Leben zu erreichen und was mitzunehmen. Das ist uns hier ganz gut gelungen. Das hat vielleicht den Erfolg ausgemacht.»