Trainer Jens Keller glaubt an einen weiteren Erfolgsweg seines früheren Vereins 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga.
«Immer wenn man gedacht hat, sie brechen vielleicht ein, die haben überperformt, beweisen sie es einfach wieder. Sie stehen zu Recht da. Das hat nichts mit Glück zu tun», sagte der 52-Jährige dem «Münchner Merkur/tz vor dem Fußball-Gipfel der beiden punktgleichen Vereine, FC Bayern München und Union, am Sonntag in der Allianz-Arena (17.30 Uhr/DAZN).
Als Basis für den Erfolg nennt Keller, der den damaligen Zweitligisten vom Sommer 2016 bis zum Dezember 2017 trainiert hatte, die «tolle Transferstrategie» von Oliver Ruhnert und seinem Team: «Fast alle Spieler entwickeln sich bei Union weiter, der Trainer tut sein Übriges.» Hinzu kämen die Zuschauer, die «die eigene Mannschaft niemals auspfeifen, keinen einzigen Spieler negativ bewerten. So kann ein Spieler wachsen, wenn er sich auch mal einen Fehler erlauben kann.»
Zudem mache es die Mannschaft laut dem früheren Bundesliga-Spieler einfach gut. «Sie gewinnen in der Regel ihre Heimspiele souverän, haben inzwischen ein gewisses Selbstverständnis», sagte Keller, «sie gehen auch gut damit um, dass sie jetzt oft Favorit sind. Das ist eine Mischung aus angebrachter Demut und einem gesunden Selbstbewusstsein.»
Selbst Union als Meister könnte sich Keller vorstellen. Nach zehn Meisterschaften des FC Bayern würde es der Liga guttun, meinte Keller, ohne dabei den Rekordmeister diskreditieren zu wollen: «Das wäre für den deutschen Fußball schon toll, wenn man sieht: Hoppla! Das geht auch noch! Und Union als Meister wäre Wahnsinn. Da würde Köpenick auseinanderbrechen!»