Angelique Kerber findet es schade, dass es vom kommenden Jahr an keinen spielfreien Sonntag mehr beim Tennis-Turnier in Wimbledon gibt.
Die Organisatoren brechen dann mit der Tradition, dass der sogenannte Middle Sunday ein Ruhetag ist, an dem nur für den Notfall gespielt wurde, falls der Zeitplan zu sehr in Verzug geraten war. «Ich denke, dass ich das vermissen werde», sagte Kerber nach ihrem Achtelfinal-Einzug am Samstag in London.
Neben der Ruhe auf der Anlage komme dazu vor allem «das Gefühl, immer noch im Turnier zu sein», erklärte die 33-Jährige. Die Siegerin von 2018 trifft am Montag in einem reizvollen Duell auf den aufstrebenden US-Teenager Coco Gauff. Die 17-Jährige gilt seit längerem als künftiger Star in der Branche. Auch alle weiteren Partien in der Runde der letzten 16 bei Damen und Herren – unter anderem auch mit dem Hamburger Alexander Zverev – finden am Montag statt. Zverev trifft dann auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime.
Training statt Abstecher
Kerber will den freien Sonntag wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie allerdings gezwungenermaßen anders verbringen als sonst. Dann machte sie auch einen Abstecher in den nahe der Anlage gelegenen Londoner Ortsteil Wimbledon. Nun will sie bloß eine Trainingseinheit absolvieren und muss dann wieder zurück in das Hotel fahren, in dem die Profis und ihre Betreuerteams diesmal wohnen.
«Natürlich sah das sonst ein bisschen anders aus als dieses Jahr. Ich habe mich darauf eingestellt, deshalb ist das hier keine neue Erfahrung mehr», sagte Kerber, die als letzte noch aktive Wimbledonsiegerin im Feld dabei ist.
Für Zverev macht die Abschaffung des Ruhetags keinen großen Unterschied, da er ohnehin spielfrei hat. Der 24-Jährige erinnerte daran, dass er 2016 am mittleren Sonntag spielen musste und gegen den Tschechen Tomas Berdych verlor. Es war bisher Zverevs einziges Match auf dem Centre Court – das könnte sich nun schnell ändern.