Kerber und Zverev noch nicht in Wimbledon-Form

Angelique Kerber und Alexander Zverev sind noch lange nicht in Wimbledon-Form. Deutschlands derzeit beste Tennisprofis verloren ihre Achtelfinal-Spiele bei den Rasenturnieren in Berlin und in Halle/Westfalen.

Überraschend scheiterte Zverev mit 6:7 (4:7), 6:3 und 3:6 am Franzosen Ugo Humbert. Nicht ganz so unerwartet kam Kerbers Niederlage am Donnerstag im Steffi-Graf-Stadion. Die Kielerin verlor 3:6, 5:7 gegen Viktoria Asarenka aus Belarus. Umgehend dämpfte die Wimbledon-Siegerin von 2018 die Erwartungen für den anstehenden Klassiker in London. Man solle von ihr in Wimbledon nicht zu viel erwarten, sagte die 33-Jährige.

Kerber spielt in Bad Homburg

Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 28. Juni, vorher spielt Kerber in der kommenden Woche noch in Bad Homburg. «Ich reise ohne Erwartungen nach Wimbledon. Ich habe in Melbourne und Paris in der ersten Runde verloren. Es gibt also andere Top-Favoritinnen», sagte die dreimalige Grand-Slam-Turnier-Gewinnerin mit Blick auf ihr frühes Aus bei den Australian und French Open.

Dafür habe sie andere Dinge, die für sie wichtig seien. «Ich freue mich wieder auf Zuschauer und auf den Ort, wo ich meinen größten Erfolg hatte», erklärte sie. In London sind Zuschauer auf der Anlage zugelassen, für die Finals darf der Centre Court mit 15.000 Fans voll besetzt werden. «Ich will Wimbledon genießen, den Geist, das Flair. Ich kann es nur besser machen, schlechter geht nicht.»

Kerber genießt Zeit in Berlin trotzdem

Im Duell zweier ehemaliger Weltranglisten-Erster hatte die 27. der Weltrangliste gegen Asarenka immer in den entscheidenden Phasen der beiden Sätze das Nachsehen. Kerber sagte, dass sie die beiden Partien im Steffi-Graf-Stadion trotzdem genossen habe. «Es war schön, wieder vor Zuschauern zu spielen, das hat mir viel bedeutet. Jetzt freue ich mich auf Bad Homburg, wo ich noch viele Matches haben möchte.»

Zverev, der in der vorigen Woche auf Sand knapp das French-Open-Finale verpasst hatte, will noch ein paar Tage bleiben. «Ich denke, ich werde bis Dienstag hier bleiben und dann direkt nach London fliegen», sagte der 24-Jährige. In den kommende Tage stehe Training an, «denn Rasenplätze sind nicht leicht zu finden», sagte Zverev. «Ich spiele ganz bestimmt kein Turnier mehr vor Wimbledon. Ich habe viele Turniere gespielt und bin auch müde. Ich will mich jetzt hier anständig vorbereiten.»

Vor dem 24 Jahre alten Hamburger mussten bereits der zehnmalige Turniersieger Roger Federer und der an Nummer eins gesetzte Russe Daniil Medwedew unter der Woche vorzeitig aus Ostwestfalen abreisen. Einziger deutscher Profi im Viertelfinale am Freitag ist damit Philipp Kohlschreiber. Der letzte von insgesamt sechs im Hauptfeld gestarteten Deutschen trifft dann auf den an Nummer vier gesetzten Russen Andrej Rubljow.