Der deutsche Top-Kletterer Yannick Flohé hat bei der Europameisterschaft in seiner Paradedisziplin einen bitteren Rückschlag hinnehmen müssen und die ersehnte EM-Medaille verpasst.
Europas bester Boulderer in diesem Jahr scheiterte vor Tausenden Fans am Münchner Königsplatz überraschend im Halbfinale. Auch für Olympia-Teilnehmer Alexander Megos (Erlangen) und Christoph Schweiger (Ringsee) war in der Vorschlussrunde Schluss. Gold ging an den Österreicher Nicolai Uznik.
Flohé galt nach seinem ersten Weltcup-Sieg im Juni als heißer Kandidat auf Edelmetall bei der Heim-EM. Im Halbfinale am Samstag schaffte es der WM-Dritte von 2019 aber bei keiner der vier Routen ganz nach oben. Frustriert verließ er die große Bühne im Münchner Stadtzentrum. «Schon bisschen enttäuschend, wenn das beim Saisonhöhepunkt passiert», resümierte DAV-Sportdirektor Martin Veith.
Besser lief es für Hannah Meul (Rheinland-Köln), die angetrieben vom Publikum das Finale im Lead, dem Vorstiegsklettern am Seil, erreichte und am Ende Siebte wurde. Gold holte die Olympiasiegerin und langjährige Dominatorin Janja Garnbret aus Slowenien. Im Bouldern am Sonntag rechnet sich Meul nach bereits zweimal Weltcup-Silber in diesem Jahr bessere Chancen aus.
Der DAV startet mit insgesamt 20 Athleten bei der EM, die im Rahmen der European Championships stattfindet. Neben den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead wird das neue Kombinationsformat «Boulder & Lead» ausgetragen, das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Programm ist.