Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann setzt vor der am Freitag beginnenden EM große Hoffnungen in den aktuellen deutschen Nationalcoach Julian Nagelsmann und wünscht sich ein ähnliches Fußball-Fest wie bei der Heim-WM vor 18 Jahren.
Es stehe eine «ganz neue Generation, die Social-Media-Generation» auf dem Platz, sagte Klinsmann bei einem Treffen der Europameister von 1996 im Europa-Park in Rust. «Ich habe so ein Gefühl, dass mit Julian Nagelsmann, einem so jungen Trainer, eine sehr, sehr gute Verbindung da ist zu den jungen Kerlen. Und dass da viel, viel möglich ist.»
Natürlich brauche es einen Sieg im Auftaktspiel gegen Schottland am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) als Initialzündung. «Du brauchst einen Dreier gleich am Anfang, um die Stimmung hochzubringen», sagte Klinsmann. Dann könne Euphorie entstehen. Und dann sei «alles möglich.» Die deutsche Mannschaft gehöre zu einem Pool von Titelanwärtern – genau wie Spanien, Frankreich oder Portugal. Nach den Erfahrungen bei den vergangenen großen Turnieren seien derzeit aber die Engländer seine Favoriten, so der frühere Stürmer.
Klinsmann: Heim-EM keine Kopie des Sommermärchens
Gastgeber eines solch großen Events zu sein, gebe Deutschland «die Möglichkeit, nach Covid wieder ein bisschen Leben reinzubringen und dass wieder positive Laune ausgestrahlt wird», meinte Klinsmann. Er hoffe, dass es keine Ausschreitungen gebe und gemeinsam mit «zigtausenden Fans, die von überall in Europa einströmen» gefeiert werden könne. «Wir wünschen uns alle, dass es ein großes Fest wird», sagte der 59-Jährige.
Klinsmann war Bundestrainer bei der WM 2006, die Deutschland als Gastgeber auf Platz drei beendet hatte. Vergleiche zum damaligen Sommermärchen will er aber nicht ziehen. «Es wird nicht kopiert werden. Jede Zeit ist anders, jede Situation eine andere», erklärte Klinsmann. Natürlich hoffe er aber auf gutes Wetter, nach Möglichkeit einen deutschen Titelgewinn, dass alle Fans Spaß hätten und «alle diese Europameisterschaft genießen.»