Theo Reinhardt holte sich an der Bande ein Küsschen von Lebenspartnerin Jane und Sohn Pepe ab, Roger Kluge reckte mit einem breiten Grinsen die Faust gen Hallendach.
Das Berliner Duo hielt bei den Bahnradsport-Europameisterschaften dem Druck stand und gewann zum dritten Mal in Folge nach München 2022 und Grenchen 2023 den Titel im Zweier-Mannschaftsfahren und schaffte einen historischen Hattrick.
«Wir wissen, was wir können. Es war ein Kampf bis zum Schluss, wir sind jetzt fix und fertig, aber es ist unbeschreiblich, dass wir das geschafft haben. Ein historischer Sieg», sagte Kluge nach dem erneuten Erfolg in Apeldoorn. An gleicher Stelle hatten beide 2018 auch den ersten von zwei WM-Titeln gewonnen. Kluge/Reinhardt setzten sich nach 200 Runden (50 Kilometer) mit 64 Punkten vor Thomas Boudat und Donovan Grondin aus Frankreich (60) sowie Michael Morkov und Theodor Storm aus Dänemark (50) durch.
Reinhardt: «Haben etwas Großes erreicht»
Bereits am Freitag geht es für das Duo beim Bremer Sechstagerennen weiter, ehe das Sixday-Weekend in Berlin (26./27. Januar) folgt. Danach stehen die Nations Cups in Brisbane (Australien) und Hongkong an, ehe im Sommer mit den Olympischen Spielen in Paris das ganz große Ziel 2024 wartet.
«Olympia schreibt andere Gesetze. Dieser Sieg gibt sicherlich Aufwind für die Olympia-Saison. Hoffentlich geht es so weiter. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal über diesen Sieg. Mit dem dritten Triumph in Folge haben wir etwas Großes erreicht», sagte Reinhardt.
Umformierter Frauen-Vierer holt Bronze
Der für das kleine Finale umformierte deutsche Frauen-Vierer mit Franziska Brauße (Eningen), Lisa Klein, Lena Reißner (beide Erfurt) und Laura Süßemilch (Aulendorf) sowie die in den ersten beiden Läufen eingesetzte Mieke Kröger (Bielefeld) erkämpfte sich zuvor die Bronzemedaille. Im Lauf um Platz drei siegte das Quartett von Bundestrainer André Korff in 4:14,758 Minuten gegen Irland. Der EM-Titel ging an Italien (4:12,551). Der deutsche Männer-Vierer mit Rückkehrer Felix Groß (Leipzig) belegte in 3:52,108 den vierten Platz.
Um Medaillen fahren am Freitag im Sprint-Wettbewerb Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze aus Cottbus, die zum EM-Auftakt am Mittwoch mit Pauline Grabosch Gold im Teamsprint gewonnen hatten. Titelverteidigerin Friedrich trifft im Halbfinale auf Weltmeisterin Emma Finucane aus Großbritannien, Hinze bekommt es mit der Ex-Weltmeisterin Mathilde Gros aus Frankreich zu tun.