Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat die Einschätzung des Bundeskartellamts begrüßt, die Ausnahmegenehmigungen der Liga-Rivalen Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG 1899 Hoffenheim bezüglich der 50+1-Regel zu überdenken.
Zwei Tage vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga teilten die Kölner mit, «uneingeschränkt zur 50+1-Regel» zu stehen und erklärten überdies: «Wir rufen die übrigen Clubs, deren Mitglieder und Fans auf, uns auf diesem Weg zu unterstützen».
Das Bundeskartellamt hatte Ende Mai in seiner vorläufigen rechtlichen Einschätzung offiziell Bedenken gegen die Ausnahmeregeln geäußert. Die drei Clubs aus Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim sind nicht an die 50+1-Regel gebunden, wonach der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiterhin die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss. Nun müssen die DFL-Clubs entscheiden, ob dies eher die 50+1-Regel in Frage stellt oder ob die Clubform der drei Vereine überdacht werden muss.
«Die Abschaffung der 50+1-Regel ist keine Option», erklärte der FC: «Vielmehr sind die DFL sowie die 35 weiteren in ihr organisierten Clubs aufgefordert, die Chance der Kartellamtseinschätzung zu nutzen und die 50+1-Regel auf eine rechtssichere und zukunftsfähige Basis zu stellen. In diesem Zusammenhang sollten auch Umgehungstatbestände der 50+1-Regel angegangen werden. Alle Bundesliga-Clubs sollten ihrer Mitgliedschaft eine demokratische Mitbestimmung ermöglichen.»