Kovac und AS Monaco beklagen Rassismusvorfall in Prag

Die AS Monaco hat nach dem 2:0-Sieg in der Champions-League-Qualifikation bei Sparta Prag über rassistische Beleidigungen von Fans gegen Torschütze Aurélien Tchouameni geklagt.

Trainer Niko Kovac verurteilte die Vorfälle nach dem Führungstor von Tchouameni (37. Minute) bis zur Halbzeit und nach dem Abpfiff. «Wir sind alle bestürzt, dass so etwas im 21. Jahrhundert auf einem Fußballplatz oder in der Gesellschaft immer noch passiert», sagte Kovac auf der Club-Homepage von Monaco. «Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, weil wir die richtige Reaktion gezeigt haben. Wir haben das Spiel auf dem Platz gewonnen und auch das Spiel gegen Rassismus.»

Der einstige Frankfurter und Bayern-Coach berichtete, er habe in der Halbzeit mit dem englischen Schiedsrichter Michael Oliver und Sparta-Coach Pavel Vrba gesprochen. «Ich habe ihm gesagt, es ist nicht sein Fehler, aber dass wir Respekt verdienen», erklärte der aus Berlin stammende Kroate. Sein Team habe er in der Halbzeitpause beruhigt. Dies sei seine Pflicht als Trainer und Mensch gewesen.

Minderheit der Fans fällt negativ auf

Der 49-Jährige betonte zudem, dass nur eine kleine Minderheit der Fans aufgefallen sei. In der Kabine habe es viele Diskussionen zwischen seinen Spielern gegeben, einige seien wütend gewesen. «Nichts schmerzt mehr als Worte – so wie jene, die sie gehört haben», sagte Kovac und hob das «bewunderswerte Verhalten» seiner Spieler hervor. Die französische Sportzeitung «L’Equipe» berichtete, nach erneuten Beleidigungen gegen Tchouameni beim Gang in die Kabine nach dem Schlusspfiff habe dieser in Richtung des Unparteiischen geschaut. Dieser habe zu verstehen gegeben, er habe alles gehört.

Nach dem Treffer von Tchouameni hatte Nationalspieler Kevin Volland in der 59. Minute den Endstand erzielt. Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Monaco statt. Der Dritte der Ligue 1 in der vergangenen Saison hat nach dem 2:0 gute Chancen, die Playoffs um einen Startplatz in der Gruppenphase der Champions League zu erreichen.