Der WM-Boxkampf zwischen Ex-Weltmeister Robin Krasniqi und dem neuen Champion Dominic Bösel hat ein Nachspiel. Sechs Wochen nach dem umstrittenen Urteil forderte Krasniqis Management eine Neubewertung.
Grund sind angebliche Unregelmäßigkeiten. Demnach soll ein bereits eingesetztes Kampfgericht aus internationalen Kampfrichtern von Boxverbandspräsident Thomas Pütz «in ein wohl passenderes Kampfgericht „geändert“ worden sein», teilte Krasniqis Rechtsanwalt René-Dirk Hundertmark mit.
Zudem erklärte der Rechtsbeistand, dass er am 22. Oktober eine neunseitige Protestbegründung an den Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) und dessen Chef Pütz gesandt habe. Darin würden weitere Fragen zu augenscheinlichen Unregelmäßigkeiten gestellt. Antworten habe es bislang nicht gegeben.
Krasniqi (34) hatte Mitte Oktober in Magdeburg knapp nach Punkten gegen Bösel (32) verloren und war damit als IBO-Champion im Halbschwergewicht entthront worden. Krasniqi hatte bereits nach dem Kampf von einem Fehlurteil gesprochen und rechtliche Schritte angekündigt. Dafür stellte ein Hauptsponsor eine Million Euro zur Verfügung.
Krasniqi-Manager Luan Dreshaj fordert eine Neubewertung. Der BDB und Pütz sollen «als lizenzierter Ausrichter und gleichzeitiger Supervisor vom Weltverband IBO eine Neubewertung des Kampfes durch 5 unabhängige Punktrichter umgehend durchführen lassen». So einen Präzedenzfall hatte es laut Dreshaj im August 2020 gegeben, als das Ergebnis des Kampfes von Rico Müller gegen Rafal Jackiewicz korrigiert worden war.