Christoph Rudolph aus der Anlaufstelle für sexuelle Vielfalt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nach deren Besuch im WM-Gastgeberland Katar kritisiert.
«Wenn jetzt gesagt wird, dass die WM bedenkenlos für queere Menschen sei, ist das ein fatales Zeichen für die queere Community in Katar. Welches Katar hat denn Nancy Faeser bitte gesehen? Dann kann sie sich auch gleich durch Nordkorea führen lassen», sagte Rudolph im Interview der «Frankfurter Rundschau».
Die Politikerin und DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatten nach einem Besuch im Wüstenemirat gesagt, dass sich alle Menschen in Katar willkommen und sicher fühlen könnten. Also auch die im Land kriminalisierte LGTBQ+-Gemeinschaft, in der sich sexuelle Minderheiten zusammengeschlossen haben.
Blick auf Zeit nach WM
Für Rudolph kommt es ebenfalls darauf an, auch nach dem Turnier den Blick auf Katar zu richten, «um genau draufzuschauen, was sich wirklich verändert hat. Wir müssen doch nur die letzten Weltmeisterschaften 2014 in Brasilien und 2018 in Russland nehmen: Hat sich was in beiden Ländern für die Gesellschaft zum Besseren gewendet? Im Gegenteil!»
Zur Situation der Arbeiter auf den Stadien-Baustellen sagte Rudolph, dass «das Turnier auf den Gräbern von Tausenden von Menschen» stattfinde: «Dann können wir gleich ein Fußballspiel auf dem nächsten Friedhof organisieren!»