Die ehemalige Nationalspielerin Kim Kulig hat den Rangunterschied zwischen Fußballerinnen und Fußballern in Deutschland kritisiert.
«In Deutschland herrscht da mehr Distanz und Abgrenzung. Das ist vielleicht was typisch Deutsches», sagte Kulig der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». In anderen Ländern, wie beispielsweise England oder Spanien, beobachtet die 31-jährige Co-Trainerin des deutschen Frauen-Vizemeisters VfL Wolfsburg mehr Verbindung zwischen Frauen- und Männerfußball.
Zudem kritisierte Kulig, dass es in der deutschen Frauen-Bundesliga nach wie vor Vereine ohne professionelle Strukturen gebe, womit Deutschland den Frauenligen in England und Spanien hinterherhinke. «Wir müssen da nachlegen», forderte sie. Es sei ein Unding, dass es immer noch Bundesliga-Vereine gebe, bei denen die Spielerinnen nebenher einem anderen Beruf nachgehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Beispielsweise beim SC Sand oder bei Werder Bremen sei das so. «Dann merkt man natürlich auch auf dem Platz einen Unterschied zu Vereinen wie Wolfsburg. Hier kann sich jede Spielerin voll und ganz auf den Fußball fokussieren», so Kulig.