Kuntz bringt Olympia-Abstellungspflicht ins Gespräch

Nach dem frühen Scheitern seines Rumpf-Teams in Tokio hat Trainer Stefan Kuntz eine Olympia-Abstellungspflicht für die Fußball-Bundesliga ins Gespräch gebracht.

Das Problem könne man nur umgehen, «wenn es eine Abstellungspflicht gibt, so wie bei den Länderspielen auch», sagte der 58 Jahre alte Fußball-Trainer in einem vom Deutschen Olympischen Sportbund verbreiteten Video. «Aber das ist hanebüchen, jetzt daran zu denken», schränkte Kuntz ein.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte das Maximalkontingent an Spielern nicht ausgeschöpft, war nur mit 18 statt der erlaubten 22 Spieler nach Japan gereist. Eine Reihe von Clubs gab angefragte Profis nicht frei, andere Spieler verzichteten selbst auf eine Teilnahme. «Egoistische Gründe» nannte Kuntz dieses Verhalten. «Teilweise von Spielern, teilweise von Vereinen». Olympia spiele vom Zeitpunkt her keine richtig große Rolle bei den Fußball-Vereinen. Ein «Gentlemens Agreement» würde schon helfen. «Dass jeder Verein sich an die Absprachen hält», sagte Kuntz.

Auch der DOSB hatte die Fußball-Bundesliga nach dem Scheitern in die Pflicht genommen. «Es wäre schön, wenn künftig auch im Bereich des Fußballs die besondere Bedeutung der Olympischen Spiele mehr Anerkennung erfährt», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Die deutsche Olympia-Mannschaft war am Mittwoch durch ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste bereits nach der Vorrunde bei Olympia ausgeschieden.