Laser-Show bei Ronaldo-Vorstellung: «Ist nicht das Ende»

Inmitten eines großen Feuerwerks samt Laser-Show marschierte Cristiano Ronaldo durch ein Spalier und ließ sich von den begeisterten Zuschauern feiern.

Mit einer skurrilen Show ist der portugiesische Superstar am Dienstag in seiner neuen fußballerischen Heimat in Saudi-Arabien vorgestellt worden. Dabei sorgte der fünfmalige Weltfußballer bei seiner Vorstellung gleich selbst unfreiwillig für einen Lacher. «Es ist nicht das Ende meiner Karriere, nach Südafrika zu kommen», sagte Ronaldo auf der Pressekonferenz im Mrsool Park, der Heimspielstätte seines neuen Vereins Al-Nassr.

An seine neue Umgebung in Saudi-Arabien muss sich der 37-Jährige nach den Weltclubs Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin offenbar erst noch gewöhnen. Der Empfang war aber wohl ganz nach dem Geschmack von Ronaldo. Als «größter Fußballer der Welt» war der Starstürmer von Moderatorin Wiam al-Dachil vorgestellt worden. Das tat gut, nachdem er bei der WM in Katar noch bei Portugal Edelreservist war, während sein großer Rivale Lionel Messi seine Karriere mit dem WM-Titel krönte.

Kostspieliger Superstar

Er sei «stolz und glücklich» über die Entscheidung, betonte Ronaldo, der nach eigener Aussage viele Angebote «aus Europa, aus Brasilien, Australien oder den Vereinigten Staaten» erhalten habe. Dies hatte in den Wochen nach seinem unrühmlichen Abschied bei ManUnited allerdings anders ausgesehen, hatte sich doch in Europa kein Club mit Champions-League-Ambitionen gefunden, der den kostspieligen Superstar unter Vertrag nehmen wollte. «Ich habe dort alle Rekorde gebrochen, also möchte ich auch hier ein paar Rekorde brechen», sagte Ronaldo trotzig.

Finanziell lohnt sich der Deal über zweieinhalb Jahre auf jeden Fall. Medienberichten zufolge soll Ronaldo inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Er wolle eine neue Herausforderung annehmen, sagte Ronaldo, der zunächst in einem feinem grauen Anzug samt hellblauer Krawatte auf der Pressekonferenz erschienen war.

Danach ging es zunächst in die Kabine zu seinen neuen Teamkollegen. «Ich werde mein Bestes geben», versprach Ronaldo, bevor es ins Stadion ging und die merkwürdige Show ihren Höhepunkt fand. Ronaldo schoss ein paar Bälle ins Publikum und wurde dafür gefeiert, als ob er gerade mit einem Fallrückzieher ein Champions-League-Finale entschieden hatte. Dann kam auch noch seine Partnerin Georgina samt der Kinder auf das Spielfeld.

In dem gut gefüllten Mrsool Park, der Heimspielstätte seines neuen Clubs, waren auch einige Frauen auf den Tribünen zu sehen. Erst seit 2018 sind Zuschauerinnen bei Fußballspielen im Stadion in Saudi-Arabien erlaubt.

International in der Kritik

Ronaldo betonte, er wolle etwas in Saudi Arabien entwickeln. Die Kritik an seiner Entscheidung interessiere ihn nicht, so der Portugiese. Es sei «ein Vergnügen» und «eine Ehre», hier zu sein, so Ronaldo: «Ich bin ein Weltbürger. Ich will die Leute glücklich machen und dem Land helfen, besser zu werden.» Ein Land, das wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder in der Kritik steht und eine Liga, die sportlich höchstens zweitklassig ist.

«Die Liga ist sehr konkurrenzfähig. Ich weiß, dass die Leute das nicht wissen», sagte Ronaldo. «Diejenigen, die mich dafür kritisieren, hierher zu kommen, wissen es nicht, sie verstehen Fußball nicht. Ihre Kritik ist mir auch egal, es ist meine Entscheidung.»

Vielleicht ist der Wechsel von Ronaldo zu Al-Nassr auch nur von kurzer Dauer. Wie die spanische Sportzeitung «Marca» schreibt, enthält sein Vertrag eine Klausel, die eine Ausleihe an Newcastle United aus der Premier League erlaube, der ebenso wie Al-Nassr mehrheitlich dem saudischen Staatsfonds gehört.

Bedingung sei, dass Newcastle auf einem der vier vorderen Plätze der Premier League lande und damit an der Champions League teilnehme. Das könnte klappen: Newcastle belegt derzeit Platz drei. Dann könnte der fünfmalige Champions-League-Sieger Ronaldo doch nochmal in der Königsklasse antreten.

Stefan Tabeling, Cindy Riechau und Nehal El-Sherif, dpa