Der Deutsche Leichtathletik-Verband startet in der kommenden Woche die direkte Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften vom 15. bis 24. Juli im amerikanischen Eugene.
Vom 3. Juli an werden Athleten, Trainer und Betreuer gestaffelt nach dem jeweiligen Wettkampfbeginn ins Pre-Camp nach Santa Barbara reisen, teilte der DLV am Rande der deutschen Meisterschaften in Berlin mit. Im kalifornischen Westmont College soll neben dem Training vor allem die Anpassung an Klima und Zeitumstellung erreicht werden.
Um einen Zeitunterschied von neun Stunden zu kompensieren, würden neun Tage Aufenthalt empfohlen, «um mit vernünftiger Leistungsfähigkeit in den Wettkampf zu gehen», erklärte Danny Scheinpflug, Teammanager der DLV-Nationalmannschaft. Abgesehen von einigen Gehern und Langstreckenläufern sowie den Staffel-Läufern würden die meisten deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten nach Santa Barbara reisen. Das Aufgebot soll voraussichtlich spätestens am kommenden Freitag benannt werden.
Verband kalkuliert mit etwa 80 Athleten
Chefbundestrainerin Annett Stein erklärte nach dem Abschluss der nationalen Meisterschaften, der Verband habe mit etwa 80 Athleten kalkuliert. Die Zahl hängt auch vom Ausgang anderer Meisterschaften am vergangenen Wochenende und dem Einfluss der Ergebnisse auf die Weltranglisten ab. Über die Ranglisten könnten auch Sportlerinnen und Sportler noch dabei sein, die nicht die WM-Norm erfüllt haben. «Am Mittwoch wissen wir mehr», sagte Stein.
Im WM-Ort Eugene wird der DLV-Tross wie viele andere Nationen im Campus der Universität von Oregon das Quartier beziehen, das fußläufig zum Stadion Hayward Field liegt. «Der Nachteil ist der Komfort mit Gemeinschaftsbädern und -duschen. Gerade in der pandemischen Situation ist das nicht einfach zu händeln», sagte Scheinpflug. Vor der Abreise ins Pre-Camp nach Santa Barbara seien deshalb vorherige Corona-Tests Pflicht, außerdem sei das Tragen von Masken in den Campus-Räumen vereinbart worden.
Da bereits drei Wochen nach der Rückkehr aus den USA vom 15. August an die Heim-Europameisterschaften in München beginnen, wird es zudem noch ein Trainingscamp im bayerischen Erding geben. In dem Ort hatte der DLV seine Topsportler bereits auf die EM 2002 in München vorbereitet. «Dort soll nach der Rückkehr aus den USA der Zustand von Normalnull hergestellt werden», sagte DLV-Organisator Scheinpflug.